Grazer Start-up hilft Airlines, Kerosin zu sparen
Luftfahrt. Flughafenprozesse effizienter machen
Flugzeuge senden unentwegt Signale aus, die mit entsprechenden Geräten frei empfangbar sind. Anhand dieser Daten analysiert das Grazer Start-up Aeroficial Intelligence die Flugbewegungen im Luftraum. „Wir beschäftigen uns damit, den Flugbetrieb zu optimieren und Verspätungen, Engpässe und Staus am Boden und in der Luft zu reduzieren“, erklärt Aeroficial Intelligence-Gründer Julian Jank im Gespräch mit dem KURIER. „Künftig wollen wir auch Vorhersagen treffen, damit mögliche Verspätungen in den Ablauf integriert werden können, noch bevor diese überhaupt auftreten.“
Funkempfänger
Um umfassende Daten über den Flugverkehr zu generieren zu können, installiert das Start-up an Flughäfen so genannte ADS-B-Empfänger. Damit können die Signale der Flieger empfangen werden. „Mit einer idealen Bodenabdeckung lassen sich sämtliche Prozesse am Flughafen exakt analysieren“, sagt Jank. Auf diese Weise kann Aeroficial Intelligence genau sagen, wie lange etwa das Rollen der Flugzeuge oder das Enteisen dauert und wie viel Zeit das Beladen in Anspruch nimmt.
Mit den Auswertungen können dann die Bodenprozesse quantifiziert und in weiter Folge effizienter gestaltet werden. „Unser erklärtes Ziel ist es, Wartezeiten der Flugzeuge am Boden zu reduzieren, um Kosten zu senken und den CO -Ausstoß zu reduzieren“, erklärt der Start-upGründer. „Flugzeuge, die mit laufenden Triebwerken am Boden stehen und warten, verbrennen Kerosin, emittieren CO , leisten jedoch keinen Mehrwert.“
Kosten sparen
Mit dem Argument der Kostenersparnis und der effizienteren Abwicklung der Bodenprozesse, wird Aeroficial Intelligence bei den Airlines und Flughafenbetreibern aber auch Abfertigungsdienstleistern vorstellig. Einige Kunden haben bereits Absichtserklärungen unterzeichnet, heißt es. Erste Testkunden sollen in Kürze in die Aeroficial Intelligence-Software eingeschult werden.
Bei der ADS-B-Abdeckung am Boden sei Aeroficial Intelligence Vorreiter, sagt Jank. Alle weiteren Daten, beispielsweise Informationen über die Maschinen im Flug, können über Zulieferer abgedeckt werden. Hier haben in den vergangenen Jahren Unternehmen wie Flightradar24 eine weitreichende ADS-B-Infrastruktur aufgebaut. Viele kennen Flightradar24 von der gleichnamigen Smartphone-App, mit der der Flugverkehr am Himmel in Echtzeit beobachtet werden kann.