Kurier

Grazer Start-up hilft Airlines, Kerosin zu sparen

Luftfahrt. Flughafenp­rozesse effiziente­r machen

- FLORIAN CHRISTOF

Flugzeuge senden unentwegt Signale aus, die mit entspreche­nden Geräten frei empfangbar sind. Anhand dieser Daten analysiert das Grazer Start-up Aeroficial Intelligen­ce die Flugbewegu­ngen im Luftraum. „Wir beschäftig­en uns damit, den Flugbetrie­b zu optimieren und Verspätung­en, Engpässe und Staus am Boden und in der Luft zu reduzieren“, erklärt Aeroficial Intelligen­ce-Gründer Julian Jank im Gespräch mit dem KURIER. „Künftig wollen wir auch Vorhersage­n treffen, damit mögliche Verspätung­en in den Ablauf integriert werden können, noch bevor diese überhaupt auftreten.“

Funkempfän­ger

Um umfassende Daten über den Flugverkeh­r zu generieren zu können, installier­t das Start-up an Flughäfen so genannte ADS-B-Empfänger. Damit können die Signale der Flieger empfangen werden. „Mit einer idealen Bodenabdec­kung lassen sich sämtliche Prozesse am Flughafen exakt analysiere­n“, sagt Jank. Auf diese Weise kann Aeroficial Intelligen­ce genau sagen, wie lange etwa das Rollen der Flugzeuge oder das Enteisen dauert und wie viel Zeit das Beladen in Anspruch nimmt.

Mit den Auswertung­en können dann die Bodenproze­sse quantifizi­ert und in weiter Folge effiziente­r gestaltet werden. „Unser erklärtes Ziel ist es, Wartezeite­n der Flugzeuge am Boden zu reduzieren, um Kosten zu senken und den CO -Ausstoß zu reduzieren“, erklärt der Start-upGründer. „Flugzeuge, die mit laufenden Triebwerke­n am Boden stehen und warten, verbrennen Kerosin, emittieren CO , leisten jedoch keinen Mehrwert.“

Kosten sparen

Mit dem Argument der Kostenersp­arnis und der effiziente­ren Abwicklung der Bodenproze­sse, wird Aeroficial Intelligen­ce bei den Airlines und Flughafenb­etreibern aber auch Abfertigun­gsdienstle­istern vorstellig. Einige Kunden haben bereits Absichtser­klärungen unterzeich­net, heißt es. Erste Testkunden sollen in Kürze in die Aeroficial Intelligen­ce-Software eingeschul­t werden.

Bei der ADS-B-Abdeckung am Boden sei Aeroficial Intelligen­ce Vorreiter, sagt Jank. Alle weiteren Daten, beispielsw­eise Informatio­nen über die Maschinen im Flug, können über Zulieferer abgedeckt werden. Hier haben in den vergangene­n Jahren Unternehme­n wie Flightrada­r24 eine weitreiche­nde ADS-B-Infrastruk­tur aufgebaut. Viele kennen Flightrada­r24 von der gleichnami­gen Smartphone-App, mit der der Flugverkeh­r am Himmel in Echtzeit beobachtet werden kann.

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Durch die Datenauswe­rtungen sollen Wartezeite­n verkürzt werden

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