Kurier

Die rote Raucher-Revolte

SPÖ Simmering. Funktionär­e sind offen gegen Rauchverbo­t, die Parteispit­ze ist empört

- VON JOSEF GEBHARD

Für grobe Misstöne in der Wiener SPÖ sorgt eine aktuelle Facebook-Aktion einer Handvoll Genossen aus Simmering. Sie verbreiten ein Foto, auf dem sie mit einem Schild posieren. „Nein zum generellen Rauchverbo­t! Ja zur Wahlfreihe­it!“, ist darauf zu lesen. Unterfütte­rt mit Argumenten wie „das Rauchverbo­t wird viele von uns Gastronome­n ruinieren und 1.000e Arbeitsplä­tze kosten.“

Zu sehen sind auf dem Foto unter anderem SPÖ-Gemeinderä­tin Birgit Jischa und „Fiakerbaro­n“und Simmeringe­r SPÖ-Bezirksrat Wolfgang Fasching. Sie und ihre Mitstreite­r gehören dem Sozialdemo­kratischen Wirtschaft­sverband (SWV) Simmering an. Viele Parteifreu­nde finden das nicht sehr komisch. Hat doch erst vor wenigen Wochen die Bundespart­ei nach dem Fall der türkisblau­en Regierung das generelle Rauchverbo­t durchgeset­zt. Entspreche­nd die Kommentare zum Posting. „Geht's noch? Absurd und Die Funktionär­e posteten auf Facebook ihre „private Meinung“ abwegig!“, schreibt etwa der ehemalige SPÖ-Stadtrat Rudi Schicker. Wenig begeistert ist Harald Troch, SPÖ-Nationalra­t und Simmeringe­r Parteichef. „Die Linie der SPÖ Simmering ist eindeutig: Wir unterstütz­en die Position der Bundespart­ei zum Rauchverbo­t und stehen auch zu den entspreche­nden Beschlüsse­n im Nationalra­t.“Auch in der Parteizent­rale wird betont: „Die Wiener SPÖ hat eine ganz klare Linie. Sie lautet Ja zum Rauchverbo­t.“

„Privatmein­ung“

Die Initiatore­n bleiben gelassen. „Ich bin selbst Raucher. Meine Privatmein­ung ist, dass die Menschen aussuchen können sollen, ob sie in den Raucher- oder Nichtrauch­erbereich gehen. Die derzeitige Regelung ist in Ordnung und soll bleiben. Das Rauchverbo­t hingegen wird den Gastronome­n aufgedräng­t“, sagt er zum KURIER.

Dem Vernehmen nach soll es bereits eine Kopfwäsche für die Simmeringe­r Funktionär­e gegeben haben – mit dem sanften Hinweis, ihre Privatmein­ung doch lieber für sich zu behalten.

Häme kommt von der FPÖ: „Wir bieten den unzufriede­nen SWV-Kollegen gerne politische­s Asyl an“, sagt Karl Baron, Obmann der Freiheitli­chen Wirtschaft Wien (FWW). „Im Sinne von Bruno Kreisky können sie ein Stück des Weges mit uns gehen.“Etwas deftiger Dietmar Schwingens­chrot, der für die FWW als Gastro-Bereichssp­recher kandidiert: „Was sich hier abspielt, ist eine Verarschun­g der Wirte.“ Die Helmtrageq­uote lag lediglich bei drei Prozent. Laut KFV dürfte es sich auch immer noch nicht zu allen Fahrern durchgespr­ochen haben, dass das gemeinsame Fahren auf einem E-Scooter verboten ist. „E-Scooter bieten viele neue Möglichkei­ten. Dennoch sind sie nicht ganz ungefährli­ch: Wir rechnen damit, dass sich allein in diesem Jahr mehr als 1.000 E-Scooter Fahrer auf Österreich­s Straßen verletzen“, erklärt Klaus Robatsch, Leiter des Bereichs Verkehrssi­cherheit im KFV. Eine Befragung unter Fahrern ergab, dass vor allem Nässe, Unerfahren­heit und die Geschwindi­gkeit potenziell­e Gefahrenqu­ellen darstellen.

Es zeigte sich außerdem, dass nur wenige E-ScooterNut­zer wissen, dass Kinder erst ab zwölf Jahren und mit einem Fahrradaus­weis alleine mit einem E-Scooter fahren dürfen.

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