Keinerlei Reue bei Mordgeständnis
Niederösterreich. Tatverdächtiger schilderte Bluttat seinem Anwalt
Völlig ohne Reue oder Mitleid hat der tatverdächtige Rumäne nach dem Mord an einer 83-Jährigen auf offener Straße in Gloggnitz am Mittwoch die grausamen Einzelheiten der Bluttat geschildert. Sein Anwalt, Wolfgang Blaschitz, war zusammen mit einem Dolmetscher mehrere Stunden bei Ioan P. (38) in der Justizanstalt Wiener Neustadt.
Dabei erläuterte der mutmaßliche Mörder, dass er das Opfer auf der Straße verwechselte und für die Chefin des Reitgestüts hielt, aus dem er kurz zuvor nach einem Probedienst als Stalljunge hinausgeworfen wurde. „Nach einer Nacht im Freien in Gloggnitz ist ihm dann die Frau am Gehsteig begegnet
und er hat sie für die Chefin des Reitstalles gehalten. Er hat geschildert, wie er sie von hinten mit dem Messer ohne Vorwarnung attackiert hat“, erklärt Blaschitz. Die Schilderungen sind allerdings zu grausam, um sie detailliert wiederzugeben.
„Erst nach der Tat habe er erkannt, dass es sich gar nicht um die Frau aus dem Reitstall handelte“, sagt Blaschitz. Für die Pensionistin Elfriede H. kam jede Hilfe zu spät. Die Tatwaffe, ein Küchenmesser, habe Ioan P. zuvor in einem Geschäft in Gloggnitz gestohlen, erzählte Blaschitz.
Der 38-Jährige sieht sich selbst als Opfer des rumänischen Ceausescu-Regimes. Weil Abtreibungen damals nicht erlaubt waren, haben ihn seine Eltern in ein Kinderheim abgeschoben. Dort sei er Opfer von Gewalt gewesen, ehe er selbst mordete. Wie er Blaschitz ausführlich schilderte, hat er 2006 in Rumänien einen Mann mit 24 Messerstichen getötet. „Der gelernte Koch und Konditor wurde damals zu 17 Jahren Haft verurteilt, 12 davon ist er tatsächlich gesessen“, so der Anwalt.