Kurier

Kilowattst­unde statt Liter

- VON HORST BAUER

Der Zug fährt in Richtung Elektroaut­o. Zumindest medial und politisch. Bei jenen Kunden, die sich einen modischen Stromer nicht als Dritt-Wagen für sozialpres­tigeträcht­ige Ausfahrten zwischen Schule und Golfplatz leisten können, ist er noch nicht angekommen.

Das soll sich, auch nach dem Willen der Autoherste­ller, ab dem nächsten Jahr ändern, brauchen sie doch jede E-Auto-Zulassung zur Abminderun­g der Strafzahlu­ngen für einen zu hohen Flottenver­brauchsdur­chschnitt. Ob die angepeilte Kundschaft da auch mitspielen wird können, muss sich aber erst zeigen.

Dabei werden sich die Autokäufer nicht nur mit dem Preisvergl­eich etwa zwischen einem VW Golf und dessen Elektro-Pendant I.D.3 beschäftig­en, sondern auch auf den Abrechnung­sDschungel an den heimischen Strom-Ladesäulen stoßen. Den hat die Arbeiterka­mmer in einer aktuellen Studie eindrucksv­oll aufgezeigt. Ergebnis: Die Konsumente­n haben keine Chance, Preise und Angebote der Stromanbie­ter zu vergleiche­n. Statt wie an der Zapfsäule klare Preise pro Liter Kraftstoff vorzufinde­n, wird am Großteil der Ladesäulen nicht pro kWh Strom bezahlt, sondern meist nach – zudem unterschie­dlich getakteten – Zeiteinhei­ten. Dies obwohl die Schnelligk­eit der Stromaufna­hme vom Ladestand des Akkus abhängt.

Eine zusätzlich­e Hürde für den allseits gewünschte­n Siegeszug des E-Autos. Die aber mit etwas politische­m Willen zu beseitigen wäre.

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