Jubiläum für die Pragmatikerin
ZDF. Katharina Böhm startet mit ihrem 50. Kriminalfall in die neue Staffel von „Die Chefin“
Als hartnäckige Ermittlerin, die sich nicht so schnell beeindrucken lässt (schon gar nicht von Vorschriften) kennt man „Die Chefin“Vera Lanz. Morgen Freitag (20.15 Uhr) hat sie ihren mittlerweile 50. Fall zu lösen – und startet damit auch in eine neue Staffel der ZDF-Krimireihe .
Gespielt wird die Leiterin der Mordkommission von der Österreicherin Katharina Böhm: Die Tochter von Karlheinz Böhm mimte in den 70ern die Klara in der Schweizer Fernsehserie „Heidi“, wurde Ende der 80er- Jahre mit „Das Erbe der Guldenburgs“einem Millionenpublikum bekannt und war später unter anderem im Theater an der Josefstadt auf der Bühne zu sehen.
„Vera Lanz ist eine große Pragmatikerin, die den direkten Weg von A nach B nimmt, und ein sehr gerechtigkeitsliebender Mensch“, sagt die Schauspielerin. „Eine Mischung aus einer Katze und einem Spürhund.“
Die erste Folge lief im Februar 2012. „Als Titel war ursprünglich ‚Die Polizistin‘ geplant, aber der war nicht mehr frei und wurde dann in ‚Die Chefin‘ geändert“, erzählt Böhm.
„Am Anfang habe ich mich etwas geschämt. Ich bin nicht so leadermäßig unterwegs, ich nehme nicht alle anderen an der Hand und ziehe sie hinter mir her.“
Harter Anfang Ursprünglich war der Krimi für den späteren Samstagabend geplant. „Deswegen waren die ersten Folgen auch noch ein bisschen härter“, sagt Böhm. „Er ist dann aber von Anfang an am Freitag gelaufen. Meine Gefühle waren erstmal gemischt, muss ich ehrlich sagen. Weil das dann doch relativ klar war, dass wir etwas mainstreamiger werden mussten.“ Jürgen Tonkel, Christoph Schechinger und Katharina Böhm ermitteln Der Jubiläumsfall trägt den Titel „Justitias Zuhälter“(Regie: Florian Kern, Drehbuch: Axel Hildebrand) – es geht um Korruption unter Richtern. Mit dabei sind Jürgen Tonkel („Die RosenheimCops“) als Hauptkommissar Paul Böhmer und Christoph Schechinger („Bad Banks“) als sein Kollege Maximilian Murnau.
Alles beginnt mit einem Einbruch in ein Jugendwohnheim. Der Einbrecher will einen Buben entführen, wird aber von einem Mitarbeiter des Wachdienstes erschossen. Als Vera Lanz die Ermittlungen aufnimmt, fällt schnell auf, dass ein anderer Bub aus dem Heim verschwunden ist: Aaron Fechter (Marinus Hohmann), der Sohn eines früheren Kollegen.
Schlüsselfrage
„Ich bin sicher, dass es eine Verbindung zu Aarons Vater geben wird“, sagt die Kriminalhauptkommissarin. Und damit liegt sie richtig. Mario Fechter ist tot, sein Sohn Aaron erst vor kurzem aus einem Internat im Ausland zurück nach München gekommen. Alles deutet darauf hin, dass der Entführer eigentlich hinter ihm her war.
Lanz vermutet, dass es einen Zusammenhang mit den zehn Jahre zurückliegenden Mafia-Prozessen gibt.
Den Schlüssel zur Lösung des Falls finden die Ermittler in der Pathologie: Denn den hatte ein weiteres Opfer verschluckt. Er passt zu einem Schließfach, was die Ermittlungen deutlich erleichtert. Am 14. 11. beginnt im Wien der Prozess gegen die frühere kaufmännische Geschäftsführerin des Burgtheaters, Silvia Stantejsky, 64. Ihr werden Bilanzvergehen nach dem GmbH-Gesetz, Untreue und Veruntreuung angelastet.
Landesgericht.