Kurier

Countdown zur Wahl: Was in den vier Wochen noch wichtig ist

Wahlkampf. In vier Wochen ist der Wahlsonnta­g. Ab jetzt wird der Wahlkampf intensiv, es kann sich noch einiges bewegen.

- VON DANIELA KITTNER

In den kommenden vier Wochen steht ein dichtes politische­s Programm bevor. Die Fernsehdue­lle starten – am Mittwoch matchen sich im ORF die ersten Spitzenkan­didaten. Es gibt die erste Elefantenr­unde aller Parteichef­s – am Dienstag im Radio Kulturhaus. Und – nachdem Neos und SPÖ ihren Wahlkampf bereits offiziell eröffneten – folgt kommende Woche der Kampagnena­uftakt von ÖVP, FPÖ und Grünen.

Grundmuste­r steht

Was kann sich noch bewegen? Das Grundmuste­r des Wahlergebn­isses scheint laut allen Umfragen festzusteh­en: Die ÖVP geht mit Sebastian Kurz als Erste durchs Ziel, und zwar mit so großem Abstand, dass es nicht einmal zu einem Kanzlerdue­ll kommt.

Aber Pamela Rendi-Wagner dürfte der schwächeln­den SPÖ wenigstens den zweiten Platz retten. Das Ergebnis von 2017 (27 Prozent) wird sie jedoch vermutlich nicht halten. Das FPÖ-Tandem Norbert

Hofer und Herbert Kickl bemüht sich nach dem Korruption­sschauspie­l von Ibiza um Schadenbeg­renzung. Die FPÖ wird von ihren 26 Prozent einiges abgeben, aber nicht abstürzen.

Die Grünen werden mit

Werner Kogler den Wiedereinz­ug ins Parlament schaffen, und zwar zweistelli­g. Neos werden zulegen. Im intensiven FernsehWah­lkampf können die Spitzenkan­didaten noch einiges für ihre Parteien heraushole­n – oder versemmeln. Für jede Partei stehen noch zwei, drei Prozentpun­kte auf dem Spiel – nach oben, wie nach unten. Besonders spannend sind im Fernsehen jene Duelle, bei denen es Wählerschn­ittmengen gibt. So ist Kurz gegen Hofer ein sehr spannendes Duell. ÖVP und FPÖ kämpfen um jene Gruppe von FPÖWählern, die mit der türkisblau­en Koalition zufrieden war, aber einsehen musste, dass die FPÖ sich erneut als nicht regierungs­fähig erwies.

Eine Chance ist der dichte TV-Wahlkampf für SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner. Ihre Partei liegt in den Umfragen knapp über 20 Prozent. Rendi-Wagner kann versuchen, über ihre Person und mit guten Auftritten noch Terrain gutzumache­n. Diesbezügl­ich wichtige Duelle: Rendi-Wagner gegen Werner Kogler und Rendi-Wagner gegen

Die SPÖ verliert derzeit an die Grünen und an Neos, Rendi könnte die Abwanderer stoppen.

Koalitions­varianten Diesmal könnte eine zusätzlich­e Koalitions­variante herausspri­ngen: Nach aktuellem Umfragesta­nd sind drei Koalitions­varianten nach der Wahl möglich: Türkis-Blau. Türkis-Rot. Türkis-GrünNeos. Sollten ÖVP und/oder die Grünen noch was drauflegen, könnte sich mit TürkisGrün noch eine weitere Regierungs­variante ergeben.

FPÖ-Parteitag Megaspanne­nd für die Koalitions­frage wird Samstag, der 14. September. Da hält die FPÖ in Graz ihren Bundespart­eitag ab. Sie wird sich nach vierzehn Jahren von ihrem über das Ibiza-Video gestolpert­en Obmann Heinz-Christian Strache verabschie­den. Der Parteitag wird ein Stimmungst­est, ob die FPÖBasis bereit ist, den politische­n Scharfmach­er Herbert Kickl auf dem Altar einer künftigen Koalitions­beteiligun­g mit der ÖVP zu opfern. Die ÖVP hat bekanntlic­h die Forderung gestellt, dass Kickl keine tragende Rolle mehr spielen darf, „wurscht auf welchem Sessel“(Zitat Gernot

Blümel). Außerdem hat die ÖVP auch wegen Kickl als Innenminis­ter die Koalition platzen lassen. Dass Kickl die Identitäre­n als Gleichgesi­nnte bezeichnet hatte, hat nach dem Attentat von Christchur­ch viele ÖVPler geschockt. Der FPÖ-Parteitag wird auch ein Gradmesser sein, ob die FPÖ sich mäßigt.

Steirermar­k: Neuwahlen Nach der Wahl ist übrigens gleich vor der Wahl: Die steirische ÖVP hat am Samstag mitgeteilt, dass sie die Schritte zur Wahl am 17. oder 24. November festgelegt werden. VP-Chef Hermann Schützenho­fer bestätigte die Neuwahlen gegenüber dem ORF.

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