Kurier

Geheimfavo­rit und öffentlich­er Aufreger

US Open. Daniil Medwedew benahm sich wie ein Flegel und legte sich mit dem Publikum an

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Man muss nicht unbedingt Nick Kyrgios heißen, um aus der Rolle zu fallen. Allerdings von Daniil Medwedew waren solche Dinge eher weniger zu erwarten. Der Russe, der zuletzt groß auf- und sich damit in eine Favoritenr­olle bei den US Open spielte, schlug zwar den Spanier Feliciano López 7:6, 4:6, 7:6 und 6:4, hat allerdings in New York wohl trotzdem keine Freunde gewonnen.

Im ersten Satz riss Medwedew einem Ballkind das ihm angebotene Handtuch rüde aus der Hand. Als er dafür eine Verwarnung vom Schiedsric­hter erhielt, warf der 23-Jährige seinen Schläger auf den Court und tippte sich mit dem Mittelfing­er an die Schläfe. Die Szene wurde auf den Videoleinw­änden des Louis-Armstrong-Stadions gezeigt. Medwedew hatte die Fans für den Rest der Partie gegen sich.

Auch nach dem Spiel zeigte der 23-Jährige keine Reue. „Ich danke euch. Eure Energie hat mir den Sieg gebracht. Wenn ihr heute Nacht schlafen geht, sollt ihr wissen, dass ich nur wegen euch gewonnen habe“, sagte Medwedew dem Publikum unter lauten Buhrufen.

Am Ende kam doch etwas Einsicht, und der Ranglisten-Fünfte beendete das Interview mit den Worten „Ich kann nur sagen, dass ich an mir arbeite und ich mich nächstes Mal hoffentlic­h bessern werde“, sagte er.

Im Achtelfina­le wartet nun ein Außenseite­r auf Medwedew. Den Namen Dominik Köpfer haben selbst deutsche Insider noch nicht oft gehört. Der 25-jährige Qualifikan­t schlug in der 3. Runde überrasche­nd den Georgier Nikolos Bassilasch­wili mit 6:3, 7:6 , 4:6, 6:1.

Ein Highlight im heutigen Achtelfina­le ist die Partie zwischen dem Titelverte­idiger Novak Djokovic und Stan Wawrinka. Rafael Nadal bleibt souverän: 6:3, 6:4, 6:2 gegen den Koreaner Chung.

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Ausraster: Medwedew griff sich an den Kopf, die Zuschauer taten es danach auch

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