Trauriger Vorfall vor dem Grand Prix
Formel 2. Der 22-jährige Franzose Hubert starb nach einem Unfall
Das Rennwochenende im belgischen Spa-Francorchamps wurde überschattet von einem tödlichen Unfall in der Formel 2.
Der französische Nachwuchspilot Anthoine Hubert ist nach einem schweren Unfall tödlich verunglückt. Der Motorsport-Weltverband FIA bestätigte am Samstagabend schon kurz nach dem dramatischen Vorfall bei Twitter den Tod des 22-Jährigen.
Hubert erlag seinen Verletzungen demnach um 18.35 Uhr, der schlimme Crash hatte sich um 17.07 Uhr auf der Rennstrecke ereignet.
Der Formel-2-Neuling, der auch Teil des Nachwuchsprogramms bei Renault ist, schlug mit seinem Wagen vom Team BWT Arden nach der berüchtigten Kurve Eau Rouge in Folge eines anderen Vorfalls zunächst in die Begrenzungsmauer ein und wurde zurück auf die Strecke geschleudert.
Der Amerikaner Juan Manuel Correa konnte nicht mehr rechtzeitig ausweichen und fuhr mit voller Geschwindigkeit hinein. Während sich der 20 Jahre alte Correa überschlug und sein Fahrzeug kopfüber auf der Strecke liegen blieb, zerbrach Huberts Bolide in mehrere Teile.
Es war sofort zu erkennen, dass es sich um keinen gewöhnlichen Rennunfall handelte. Die Fernsehkameras zeigten schnell keine Bilder vom Ort des Geschehens mehr, an einen Neustart des Wettkampfs war nicht zu denken. Rettungskräfte in mehreren Einsatzwagen eilten schnell herbei, um die Nachwuchspiloten zu versorgen. Hubert konnte offenbar nicht geholfen werden – er starb im Medical Center noch an der Strecke. Der Zustand des in Ecuador geborenen Correa ist stabil.
Formel-1-Teams handeln Auch der Ablauf in der Formel 1 wurde schon vor dem Bekanntwerden von Huberts Ableben beeinflusst. So sagte das Weltmeisterteam Mercedes kurzfristig einen Medientermin ab, an dem auch Renault-Teamchef Cyril Abiteboul teilnehmen sollte. Unklar ist, inwieweit das geplante Rennprogramm am Sonntag verändert wird.
Die Zeit drängt bei den Werkteams. Die Dominatoren dieses Jahrzehnts, Lewis Hamilton und Sebastian Vettel, sind jenseits der 30 und lassen ihre Zukunft über 2020 hinaus offen. An Verstappen sind beide Top-Teams stets interessiert, das wissen auch Red Bull und Helmut Marko.
Der 76-Jährige feierte zuletzt einen persönlichen Erfolg. In Hockenheim, beim Heimrennen von Mercedes, stiegen drei von ihm Ausgebildete auf das Podium: Verstappen, Vettel, Kwjat. Befragt nach Parallelen, fiel dem Trio eines ein: Die Anrufe von Marko in aller Herrgottsfrüh, in denen er mit ihnen Rundenzeiten analysierte. „Ich habe ihm viel zu verdanken, aber die Anrufe vermisse ich nicht“gestand Vettel.
Einen wenig freudigen Anruf erhielt 2011 auch ToroRosso-Pilot Jaime Alguersuari. Zehn Sekunden soll das Entlassungsgespräch damals gedauert haben. Dabei galt der Spanier vor zehn Jahren, als damals jüngster Pilot der Geschichte, als Sensation. Marko ließ ihn mitten in der Saison ohne Grand-Prix-Erfahrung Runden drehen. Aus der großen Karriere wurde nichts. „Meine Liebe zum Sport ist erloschen“, sagte er 2015 bei seinem Rücktritt vom Rennsport.
In einem Buch rechnet Alguersuari mit der Formel 1 ab. Der Titel („Neu erfunden“) ist Programm. Er ist mittlerweile erfolgreicher Musiker. Als DJ Squire trat er gestern Nacht im Berliner Club Watergate auf.