Kurier

Wie Knäckebrot

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➝ ls Otto, der Ostfriese, in den 1980erJahr­en in einem seiner Sketches „Hänsel und Gretel“(irgendwie) schwedisch interpreti­erte, stand der Name einer Knäckebrot-Marke schon lange für das Produkt selbst. Jeder wusste, was Otto meinte, wenn er die in ihrem KnusperHäu­schen sitzende Hexe sagen lässt: „Knusper-knusper-knasa, wer knecket an min Wasa?“

Sein Image hatte sich besagtes Brot damals längst redlich erarbeitet, die Bekannthei­t reichte schon weit über Schweden hinaus. Auch die Mitteleuro­päer Knusprig-knackig, lange haltbar und kalorienar­m:

Das typische schwedisch­e Brot ist ein ewiger Klassiker in der Brotdose. Belegt ist es in Skandinavi­en seit 1.500 Jahren. Der bekanntest­e Produzent Wasa feiert heuer sein 100-jähriges Jubiläum bissen gerne ins Knäcke, dem wachsenden Gesundheit­strend sei Dank. Die knusprigen Scheiben gelten als kalorienar­m und ballaststo­ffreich.

Für die Schweden früherer Jahrhunder­te standen pragmatisc­here Gründe im Vordergrun­d. In den kurzen Sommern und langen Wintern spielte ausgeklüge­lte Vorratshal­tung eine große Rolle. Der schwedisch­e Star-Koch Magnus Nilsson betont in seinem Standardwe­rk „Nordic. Das Kochbuch“, dass die Öfen maximal zwei Mal im Jahr befeuert wurden. Die ursprüngli­che Form dieser klassische­n Knäckebrot­e war übrigens über Jahrhunder­te hinweg rund, wiederum aus pragmatisc­hen Gründen. Mit einem Loch in der Mitte konnten die gebackenen Fladen auf eine Stange gefädelt und unter dem Dach platzspare­nd gelagert werden. Mit dem Nebeneffek­t, dass dabei auch noch der letzte Rest Feuchtigke­it aus dem Brot trocknen konnte – ein nicht unwesentli­ches Kriterium für die erwünschte monatelang­e Haltbarkei­t. Um es zu essen, musste man es von der Stange brechen – und dabei knackte es laut. „Knäcka“, wie das auf Schwedisch so schön heißt.

Der Siegeszug des Knäckebrot­s weit über Schweden hinaus hat mit dem Aufkommen der Knäcke

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