Jeder Auftritt ein Torfestival
Der Meister präsentierte sich erneut in Torlaune und fertigte auch WSG Tirol ab.
Man kann nicht sagen, dass Thomas Silberberger nicht alle Register gezogen hätte. Vor dem Duell mit Salzburg hatte der Trainer von Aufsteiger WSG Tirol dermaßen laute Lobeshymnen auf den Gegner angestimmt, dass man den Eindruck bekommen konnte, er wolle den Meister in Sicherheit wiegen.
Doch dieser Bauern-Trick, wenn es denn einer war, war schon von vornherein zum Scheitern verurteilt. Dafür ist diese Salzburger Mannschaft, „ein europäisches Topteam“, wie Silberberger sie nennt, schlicht zu gut besetzt. Vor allem aber hat der Meister heute Spieler in seinen Reihen, denen der Schlendrian völlig fremd zu sein scheint. Dafür sind die Spielfreude und der Torhunger umso größer ausgeprägt wie die Ergebnisse der letzten Wochen eindrucksvoll zeigen.
Am Tivoli feierte der Serienmeister das nächste Torfestival. Und nicht nur bei der frühen Führung durch Ashimeru (12.) machte es den Anschein, als würde es dem Aufsteiger viel zu schnell gehen. Phasenweise wirkte es wie im Trainingsspielchen, zur Halbzeit stand es nach Treffern von Ramalho und Håland 3:0 für die Salzburger, bei denen Trainer Jesse Marsch erstmals eine defensive Dreierkette von Beginn testete.
Torverhältnis +23
Allein, es blieb beim Versuch. Denn die Wattener waren nicht in der Lage, die Salzburger Dreierkette einer wirklichen Zerreißprobe zu unterziehen. Das Ehrentor, das der Aufsteiger nach 56 Minuten bejubelte, erzielte ein Salzburger: Wöber lenkte einen Freistoßball ins Netz ab.
„Jetzt geht’s los“, war kurzzeitig auf den Rängen zu hören, doch die Hoffnung der Tiroler Anhänger wurde von den Gästen rasch im Keim erstickt. Zwei Minuten später traf Hwang bereits zum 4:1, der eingewechselte Szoboszlai erhöhte per Foulelfmeter sogar noch auf 5:1.
Damit weist Meister Salzburg nach sechs Runden nun schon ein gigantisches Torverhältnis von +23 auf.