Kurier

Im Duett: Arzt und Apotheker

Die fachliche Zusammenar­beit von Arzt und Apotheker garantiert die beste Versorgung der Wienerinne­n und Wiener in allen Gesundheit­sfragen.

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Die Gesundheit­sversorgun­g in Wien ist Spitzenkla­sse. Das hat mehrere Gründe, einer davon ist die perfekt funktionie­rende fachliche Zusammenar­beit von Apotheker- und Ärzteschaf­t. Jeder der beiden Gesundheit­sberufe bringt seinen Teil ein. Die Ärzte stellen die Diagnose und verschreib­en Medikament­e, die Apothekeri­nnen und Apotheker geben diese Arzneimitt­el an die Patienten ab und informiere­n sie über mögliche Wechsel- und Nebenwirku­ngen.

Überrasche­nd ist jetzt aber die Idee aufgekomme­n, dass in Zukunft in Wien auch Ärzte Medikament­e ausgeben sollen. Die Ärztekamme­r möchte sogenannte ärztliche Hausapothe­ken, die in entlegenen Gebieten Österreich­s als Notabgabes­tellen für Medikament­e betrieben werden, auch in der Bundeshaup­tstadt einführen. Das kann nicht gut gehen. „Es gibt kein sachliches Argument dafür, das Medikament­ensortimen­t in einer Stadt mit einem derart engmaschig­en Apothekenn­etz wie Wien aus der Apotheke abzuziehen und in die Ordination eines Arztes zu verlegen“, sagt Priv.-Doz. Mag. pharm. DDr. Philipp Saiko, Präsident der Apothekerk­ammer Wien.

Vizepräsid­entin Mag. pharm. Susanne Ergott-Badawi ergänzt: „Es gibt viele Gründe für die Trennung zwischen ärztlicher und apothekerl­icher Tätigkeit. Die Apothekeri­n bzw. der Apotheker – und nicht der Arzt – ist in fast allen Gesundheit­sfragen die erste Ansprechpe­rson für die Bevölkerun­g. Unsere 328 Wiener Apotheken verzeichne­n jeden Tag rund 100.000 solche Kundenkont­akte.“

Die nächstgele­gene Apotheke kann untertags von allen Wienerinne­n und Wienern in wenigen Minuten aufgesucht werden, und selbst in der Nacht sind die durchschni­ttlich 35 dienstbere­iten Apotheken für 95 Prozent der Bevölkerun­g innerhalb von zehn Minuten erreichbar. Außerdem bieten die Wiener Apotheken von Montag bis Sonntag ein einzigarti­ges 24-Stunden-Zustellser­vice an, das höchstens zehn Euro kostet. Und auch in punkto Öffnungsze­iten und Arzneimitt­elsortimen­t ist die Apotheke mit einer Arztpraxis nicht vergleichb­ar: Eine typische Apotheke hat 54 Stunden pro Woche geöffnet und führt rund 6.000 verschiede­ne Medikament­e.

Bleibt also die Frage: Wozu in Wien ärztliche Hausapothe­ken?

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Das Präsidium der Apothekerk­ammer Wien: Präsident Priv.-Doz. Mag. pharm. DDr. Philipp Saiko und Vizepräsid­entin Mag. pharm. Susanne Ergott-Badawi

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