Pendler: Ist CO2-Steuer eine Strafe?
Faktencheck. Warum die Erzählung von den sozial schwachen Langstrecken-Pendlern heute nicht mehr stimmt
Die meisten Pendler pendeln nur zwischen fünf und neun Kilometern Jahr als Pendlerpauschale steuerlich geltend machen.
Sozial gerecht oder treffsicher ist das System allerdings nicht, Besser-Verdiener werden derzeit bevorzugt.
Der VCÖ bringt ein Beispiel: Bei einem Arbeitsweg von 58 Kilometern kann – sofern keine zumutbare öffentliche Öffi-Verbindung besteht – das große Pendlerpauschale beantragt werden. Dieses spart bei einem Bruttomonatslohn von 2.500 Euro 84 Euro Steuer, bei 1.700 Euro Bruttolohn sind es nur 63 Euro – für die gleiche Distanz.
Ökologisierung
Auch NGOs wie das ökosoziale Forum plädieren für eine umfassende Ökologisierung des Steuersystems, die im Wesentlichen zwei Stoßrichtungen haben könnte: Umweltfreundliches Verhalten wird belohnt, das Gegenteil bestraft.
Dass eine CO2-Steuer grundsätzlich sozial Schwache stärker belastet, trifft nicht zu. Laut Experten ist eher das Gegenteil der Fall: Die CO2-Abgabe belastet besser Verdienende stärker. Warum? Unter anderem deshalb, weil sie größer wohnen (und daher mehr heizen) und statistisch mehr Autos besitzen bzw. stärkere Autos fahren.