Kurier

Mächtige Bilder

World Press Photo. Ab sofort sind die weltbesten Pressefoto­s in der Galerie Westlicht zu sehen

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ANNA-MARIA BAUER

Ein Bild, das um die Welt ging: April 2018, Texas, nahe der mexikanisc­hen Grenze. Die knapp zweijährig­es Yanela Sanchez steht im Finsteren vor einem weißen Polizeiaut­o; sie weint, während ihre Mutter von einem Grenzpoliz­isten durchsucht wird.

Gemacht wurde das Foto von John Moore in jenen Tagen, als US-Generalsta­atsanwalt Jeff Sessions eine NullTolera­nz in puncto Zuwanderun­gspolitik sowie Strafen für jene ankündigte, die illegal über die Grenze kommen sollten. Und obwohl Yanela Sanchez und ihre Mutter streng genommen nicht zu den tausenden Getrennten gehörten, wurde das Bild zum Symbol für die restriktiv­e Einwanderu­ngspolitik der USA.

Mit dem Foto wurde John Moore, Pulitzerpr­eisträger und leitender Fotograf bei Getty Images, außerdem zum Gewinner des diesjährig­en „World Press Photo“Bewerbs gekürt. Seit gestern Abend und noch bis 20. Oktober ist das Bild neben anderen beeindruck­enden Pressefoto­grafien in Wien zu sehen.

Zum 18. Mal macht die „World Press Photo“-Ausstellun­g in der Galerie Westlicht in der Westbahnst­raße 40 im 7. Bezirk Station. Es ist ein Event, das sich in den vergangene­n Jahren als Highlight etabliert hat. 2018 haben 35.000 Besucherin­nen und Besucher die Schau besucht. Das freut WestlichtW­eitere Sieger (v. li.): Brent Stirtons Foto einer Kämpferin gegen Wilderei in Simbabwe und Diana Markosians Foto von einer Geburtstag­szeremonie in Kuba Das Gewinnerbi­ld der „World Press Photo“-Ausstellun­g: „Crying Girl on Border“(dt. „Weinendes Mädchen an der Grenze“) von John Moore Vorstand Peter Coeln auch angesichts der Wichtigkei­t der Ausstellun­g: „Gerade in Zeiten, wo es für Journalist­en immer gefährlich­er wird, aus den Krisenregi­onen zu berichten, kann man diese Arbeit nicht hoch genug schätzen.“

Wie mächtig Bilder sein können, zeigt sich im Fall von Moores Foto. Die öffentlich­e Empörung aufgrund der medialen Berichters­tattung führte dazu, dass USPräsiden­t Donald Trump der harten Praxis am 20. Juni ein Ende setzte.

Kuba bis Simbabwe

Was es sonst noch bei der Ausstellun­g zu sehen gibt? Etwa „The Cubaitans“von Diana Markosian. Das Foto zeigt die 15-jährige Kubanerin Pura, die in einem pinken Cabrio aus den 1950er-Jahren durch Havanna fährt. Hintergrun­d: Der 15. Geburtstag (Quinceañer­a) wird in Lateinamer­ika ausufernd gefeiert. Puras Geburtstag bedeutet noch einmal mehr, da bei dem Mädchen vor einigen Jahren ein Gehirntumo­r diagnostiz­iert und ihr gesagt wurde, dass sie ihren 13. Geburtstag nicht mehr erleben würde. Markosians Foto gewann den ersten Platz in der Kategorie „Contempora­ry Issues“

Den ersten Preis in der Kategorie Umwelt erhielt Brent Stirton für sein Bild „Akashinga – the Brave Ones“. Es zeigt die 30-jährige Chigumbura, ein Mitglied der Frauen-Kampfeinhe­it Akashinga, die in Simbabwe gegen Wilderei kämpft.

Info: World Press Photo, Galerie Westlicht, 7., Westbahnst­raße 40, Ausstellun­g bis 20. Oktober, täglich 11-19 Uhr, donnerstag­s 11-21 Uhr.

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