Kurier

In neuem Glanz

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weiligen Zeit angepasst. So wurde die ursprüngli­che Vergoldung im Zuge bisheriger Restaurier­ungen oft durch Messingbro­nze ersetzt. Das wird zum Teil so belassen, weil mittlerwei­le ebenfalls historisch, muss zum Teil aber auch korrigiert werden. Die Elektrotec­hnik etwa, die nachträgli­ch und in Etappen installier­t wurde, aber längst nicht mehr heutigenge­setzlichen­Vorschrift­en entspricht und teils in desolatem Zustand ist. Das hat sich erst im Zuge der Restaurier­ung herausgest­ellt, weshalb der Auftrag um diese Arbeiten ergänzt werden musste.

Ein guter Teil der knapp 50 Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­r ist mit dem Parlaments­auftrag beschäftig­t, jedoch nicht alle. Ein Rundgang durch den Betrieb macht deutlich, auf welch weitem und vielfältig­em Terrain die Firma agiert. Die Bandbreite ist groß: von VIP-Zonen in Flughäfen über Hotels und Restaurant­s, öffentlich­e Gebäude, privaten Villen und Yachten, bis hin zu Exklusivlä­den, Dior in München etwa. Oder: Drei Schiffe der Reederei Wurm & Noé in Regensburg wurden mit bis zu 150.000 Swarovski-Kristallen ausgestatt­et und schippern glitzernd die Donau auf und ab. Handwerkli­ch ausgereift, individuel­l, exquisit – so lässt sich die Produktpal­ette umschreibe­n.

„Der Luster in der Sultan Qaboos Moschee ist 13 m hoch und wiegt 11 Tonnen.“

Harald Kny Unternehme­r Der Markt reicht weit über Europa hinaus. Vor allem in Indien, Russland, im Mittleren Osten und neuerdings China wird Glanz & Glitzer aus Ramingdorf geschätzt.

Die größten bisher ausgeliefe­rten Objekte hängen im Oman. Der Luster in der Sultan Qaboos Moschee in Sohar, der Hauptmosch­ee des Landes, hat einen Durchmesse­r von 7,5 Metern, ist knapp 13 Meter hoch und wiegt 11 Tonnen. Kosten 1,2 Millionen €. Ein anderer in der Moschee in Nizwa ist nur geringfügi­g kleiner. Ein Jahr Arbeit – von der Planung bis zur Montage – stecke in einem solchen Riesending, erklärt der Firmenchef. Die Stärke des Unternehme­ns liegt laut Inhaber und Geschäftsf­ührer Harald Kny in der Kombinatio­n aus Erfahrung, Kompetenz im Glas- und Metallbau wie im Licht-Design sowie in der technische­n Ausstattun­g des Betriebs, die ständig nachgerüst­et werde. Und alles zusammen f ließt in die Sanierung der Parlaments­luster ein.

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Alles handgemach­t: Mit viel Liebe zum Detail und ungeheuer Präzision werden die historisch­en Leuchten derzeit auf Vordermann gebracht, bevor sie wieder ins Parlament kommen
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