Die Latte liegt eher niedrig
Leistungsbereit, aber mit nicht allzu hochgesteckten Zielen
Jugend.
Die Jugendforscherin Beate Großegger publizierte kürzlich eine Studie zum Thema „Wie leistungsorientiert ist Österreichs Jugend?“. Dazu befragte sie 400 repräsentativ ausgewählte Jugendliche im Alter von 14 bis 18 Jahren und förderte interessanten Ergebnisse zutage. „Zwar ist die österreichische Jugend sehr leistungsmotiviert, orientiert sich aber an eher moderaten Leistungszielen“, so die Wissenschaftlerin. Das läge vor allem an der Angst davor, die Ziele nicht erreichen zu können. Die Gründe dafür sieht Großegger im österreichischen Bildungssystem, das nicht richtig auf die Anforderungen eingestellt sei. Groß
egger: „Vor allem lernen die Jugendlichen nicht, zu scheitern. Deswegen orientieren sie sich an dem, was erreichbar ist“. Auch überambitionierte Eltern könnten ein Hindernis darstellen, weil sie ihren Nachwuchs schon früh quasi „zu Tode förderten“. Gerade am Anfang einer Ausbildung sei es aber wichtig, kleine Fehler machen zu dürfen, um daraus lernen zu können. Gibt es diese Möglichkeit nicht, bauen sich schnell Versagensängste auf. Unternehmerisches Denken, das eben auch Mut zum Risiko und Visionen voraussetzt, bleibe so sehr leicht auf der Strecke. Das habe Folgen für die Wirtschaft, weil damit das Innovationspotenzial zu kurz käme. Aktuell herrsche bei den Jugendlichen oft ein Sicherheitsdenken vor. Sie seien fleißig, passten sich gerne den Anforderungen an, die an sie gestellt werden, wollten aber nicht mehr in neue Welten aufbrechen, wie das vorangegangene Generationen getan haben. Patentrezepte zu Veränderung gäbe es keine. Für sinnvoll hält sie aber, zielgruppenorientiert nach Lösungen zu suchen, die für die Betroffenen passen. Ein guter Ansatz wäre, viel und vor allem möglichst klar mit den Jungen zu kommunizieren und ihnen Sicherheit zu geben. Das stütze die Leistungsmotivation.