Wie Aroniabeere
A Sie kommt aus Russland, stellt kaum Ansprüche und ist hart im Nehmen. Allerdings stößt ihr säuerlicher-herber Charakter nicht immer auf Gegenliebe. Dennoch gehört das Jahrzehnt der Aroniabeere, auch Apfelbeere genannt. Ihr Geschmack lässt sich durchaus als eine Mischung von unreifen Äpfeln und Heidelbeeren beschreiben. Um die Jahrtausendwende experimentierten einige steirische Landwirte mit dem Anbau der Pflanze, die sich in Österreich außerordentlich wohl fühlt und Temperaturen bis zu minus 35 Grad standhält. Einzig
Die herb-säuerlich schmeckenden Beeren erobern das Herz heimischer Schnapsbrenner – auch im eigenen Garten macht sich das pflegeleichte Rosengewächs mit weißen Blüten besonders gut VON ANITA KATTINGER mit Staunässe kann das im Durchmesser zwei Meter große Familienmitglied der Rosengewächse nicht gut umgehen.
Elitärer Genuss
Nicht nur Hobby-Gärtner entdecken die erntesicheren dunkelvioletten Beeren für sich – auch die heimischen Schnapsbrenner zeigen sich von den ganz speziellen Aromen angetan. Doris und Josef Farthofer von der gleichnamigen Destillerie in Öhling (Mostviertel) bauen seit drei Jahren die Apfelbeeren an: „Die herben Nuancen durch die Gerbstoffe ähneln jenen von Mostbirnen – das liegt uns. Da in der heutigen Zeit alles so süß ist, gefallen uns die fruchtig-sauren Komponenten“, so Doris Farthofer.
Neben einem Schnaps produziert das Ehepaar ebenso einen Gin für den Lebensmittelhandel, der mit Aroniabeeren angesetzt wurde. „Es handelt sich um einen sehr elitären Brand für Liebhaber, denn die Ernte und die Verarbeitung der kleinen Beeren ist sehr aufwendig. Pro Beere sprechen wir von einer Ausbeute von 0,5 Prozent.“Auch Konkurrent Reisetbauer – die Destillerie im oberösterreichischen Axberg feiert dieser Tage 25-jähriges Firmenjubilä