Kurier

Harmonie im Vorstand echt oder nur gespielt?

Interessen. Warum das Ergebnis 2019 entscheide­nd ist / Matthä stellt vida-Mitgliedsc­haft ruhend

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Aus dem Unternehme­n hört man Unterschie­dliches. Die Holding-Chefs, CEO Andreas Matthä (SPÖ) und der blaue Finanz- und Personalvo­rstand Arnold Schiefer würden recht unfreundli­ch miteinande­r umgehen, wird kolportier­t. Andere Mitarbeite­r wollen von Disharmoni­en bis dato nichts bemerkt haben.

Anlass für die Gerüchte dürften unterschie­dliche Interessen sein. Der Vertrag von Matthä läuft Ende Mai 2021 aus. Der Aufsichtsr­at entscheide­t ein Jahr vorher über die Verlängeru­ng. Basis dafür wird auch die Bilanz 2019 sein, die Matthä im Frühjahr 2020 vorlegen wird. Diese sollte so gut wie möglich sein. Matthä: „Natürlich will ich ein gutes Ergebnis. Weil ich weiß, was in uns steckt.“

Für Schiefer dagegen ist 2019 das erste Jahr als Finanzchef. Finanzvors­tände neigen stark dazu, ihre erste Bilanz auszuputze­n und möglichst viel rückzustel­len, um in den Folgejahre­n zu glänzen. Bei der ersten Budgetvors­chau im Juni für 2019 soll Schiefer einen nicht gesteuerte­n Konzerngew­inn von nur 130 Millionen präsentier­t haben. Mittlerwei­le wurde die Vorschau auf 170 Millionen angehoben, 19 Millionen mehr als im Vorjahr.

Was sagen die Bahnchefs selbst zum Verhältnis zueinander? Matthä: „Ich bin seit 35 Jahren im Unternehme­n. Wenn ich mich streite, erinnert man sich daran.“Schiefer: „Wir verbringen zwar unsere Urlaube getrennt, aber beide in Kärnten.“

SPÖ-Urgestein Matthä stellte die Gewerkscha­ft-Mitgliedsc­haft bei der vida ruhend. Aus Ärger über die Warnstreik­s während der Lohnverhan­dlungen, heißt es. Schiefer legte, wie berichtet, seine FPÖ-Mitgliedsc­haft in Wien nieder und bekam in Wels politische­s Asyl.

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