Was macht ein veganer Sportclub?
Motiviert. Wie 150 Veggie-Athleten Vorurteile widerlegen
„Team Vegan“steht auf den grünen Trikots der Sportler. Der Name ist Programm: Sie sind Mitglied des ersten veganen Sportclubs Österreichs. „Uns eint der Wunsch, zu zeigen, dass Sport und eine vegane Lebensweise kein Widerspruch sind“, erzählt Christoph Feigl, der seit 2013 als Sportler und Trainer im Verein aktiv ist.
Heute zählt die Sportsektion der Veganen Gesellschaft Österreichs 150 Mitglieder in ganz Österreich. Sie sind zwischen 14 und 70 Jahre alt, Triathleten, Läufer, Boxer, Radfahrer oder Kraftsportler und bewegen sich auf den unterschiedlichsten Leistungsniveaus. Mit der Anmeldung bestätigen alle Mitglieder, dass sie sich vegan ernähren und auf Doping verzichten. „Natürlich sind wir immer wieder mit den klassischen Vorurteilen konfrontiert“, berichtet Feigl. „Aber die Bewusstseinsbildung wirkt und Veganismus kommt immer mehr in der Mitte der Gesellschaft an.“
Vorteile überwiegen
Die Veggie-Athleten achten besonders darauf, genügend Kohlehydrate und pflanzliche Proteine zu essen. Bis auf Vitamin B12 sei in den meisten Fällen keine Nahrungsergänzung erforderlich, sagt der 46-jährige Triathlet, im Gegenteil: Die hohe Nährstoffdichte, der hohe Gehalt an Antioxidantien sowie wenig Fett seien Vorteile in der Sporternährung. „Das bestätigt sich auch immer wieder bei den jährlichen Blutbildanalysen, die wir unseren Sportlern und Sportlerinnen empfehlen.“
Und auch im Wettkampf: Erst kürzlich etwa erlief Vereinsmitglied Maria Hinnerth mit dem österreichischen Damenteam die Bronzemedaille bei der 50-km-WM in Rumänien. Die Qualifikation für den Iron Man sei ebenfalls ein Ziel, sagt Feigl.
Im Fokus stehen jedoch nicht nur Siege. Am 6. Oktober etwa veranstaltet der Verein wie jedes Jahr einen Tierschutzlauf im Wiener Prater. „Wir sind eine Gemeinschaft, die sich gegenseitig motiviert und voneinander lernt.“