Nur Druck macht Fortschritt möglich
Vizebürgermeister Hein hat recht, wenn er ein völliges Überdenken des Schiffstourismus fordert.
Diskutiert wird schon lange, aber nun kommt Bewegung in die Sache. Aufgrund der Unzufriedenheit der Linzer, des medialen Drucks, des Engagements von Vizebürgermeister Markus Hein und der Entscheidung von Bürgermeister Klaus Luger wird der Donaupark von den dort parkenden Bussen befreit. Den Kreuzschifffahrtsgästen wird nun „zugemutet“, rund 150 Meter zu Fuß zu gehen, bevor sie in die Großgefährte einsteigen können. Dass der Linzer Tourismusverband hier bis zuletzt kein Verständnis für eine Lösung zeigte, grenzt an Realitätsverlust, der ihm nun auf Kopf fällt. „Die Gäste wollen es so“, lautete die lapidare Begründung, mit der alle Änderungswünsche abgeschmettert wurden.
Das Resultat der Reformunwilligkeit zeigt sich darin, dass dem Verband die politische Diskussion nun völlig entglitten ist. Hein stellt zu Recht die derzeitige Form der Kreuzfahrttourismus infrage, weil er Linz außer ein paar verkauften Kaffees kaum etwas bringt. Die Anzahl der von der Nibelungenbrücke bis zum Lentos anlegenden Schiffe soll reduziert werden. Platz ist für jene, die tatsächlich Linz und Oberösterreich besuchen wollen. Jene, die die Landeshauptstadt nur als Umsteigeknoten für Krumau oder andere Orte nutzen, sollten im Hafen ankern. Dort ist Platz genug, dort können die Busse bis zu den Schiffen vorfahren.