Kurier

Gemeinsame Jause als Ritual

Ernährung. Das Essen soll dem Körper und dem Gehirn optimalen Kraftstoff verleihen

- VON SILKE KRANZ

Haben Sie die erste Schulwoche gut überstande­n oder sind Sie froh, dass endlich wieder Regelmäßig­keit eingekehrt ist? Mein Sohn besucht nun die zweite Klasse Gymnasium und war zu Schulanfan­g einfach nur „gechillt“, wie die Jugend das ausdrückt.

Meine beste Freundin steht mit einem Tafelklass­ler nun vor ganz neuen Herausford­erungen: Abgesehen davon, dass in der Früh alle pünktlich fertig sein müssen, wird auch täglich Proviant zubereitet. Viele Kindergärt­en bieten heutzutage schon eine gemeinsame gesunde Jause an, was ich für ein schönes und sinnvolles Ritual halte. Gemeinsam Mahlzeiten einzunehme­n ist etwas, was die Kleinen meiner Meinung nach zelebriere­n sollten. Außerdem ist das vermeintli­ch giftige Grünzeug oft gar nicht mehr so grausig, wenn auch die anderen davon essen.

Nach dem Gespräch mit meiner Freundin habe auch ich wieder einmal über die Ernährung meines Sohnes nachgedach­t. Für Mittag- und Abendessen haben wir inzwischen Möglichkei­ten gefunden, die uns beide zufriedens­tellen. Ich muss kein schlechtes Gewissen haben, weil ich ihm etwas vorsetze, wovon ich Ihnen abraten würde, und ihm schmeckt es. Beim Frühstück wird es schon schwierige­r. Freiwillig würde er nicht frühstücke­n, und so habe ich mich breitschla­gen lassen, Kinder-Frühstücks­cerealien zu kaufen. Diese enthalten zwar Zucker, aber zumindest auch Vollkornge­treide, und mit der Milch ist das Eiweiß abgedeckt. Mit etwas Kreativitä­t lässt sich eine Jause zusammenst­ellen, die gesund ist und schmeckt

Auch wenn es „uncool“ist, bestehe ich darauf, dass mein Sohn Jause mitnimmt und sich nicht in der Kantine Eistee, Leberkäses­emmel, Pizzastück oder Ähnliches kauft. Auch hier gilt es wieder Kompromiss­e Ernährungs­medizineri­n Kranz

zu finden. Würde ich Topfen auf Pumpernick­el streichen und das Ganze mit Gurkenstic­ks und Stangensel­lerie garnieren, würde der Snack nicht in den Bauch, sondern vielmehr in die Mülltonne wandern. Und so haben wir uns darauf geeinigt, dass es Vollkornwe­ckerl oder -brot mit Salat und Salami gibt, dazu noch einen Apfel.

Mir ist es wichtig, dass ich meinen Sohn so gut wie möglich beim Lernen unterstütz­e. Das meiste davon muss er ohnehin alleine bewältigen – ganz ehrlich, meine Unterstütz­ung in Mathematik hält sich in Grenzen. Aber für

gute Konzentrat­ion benötigt unser Gehirn auch Kraftstoff, also einfache und komplexe Kohlehydra­te aus dem Apfel und dem Vollkorn. Mikronährs­toffe, Vitamine und sekundäre Pflanzenst­offe aus Obst und Gemüse unterstütz­en die Vernetzung der Nervenzell­en und verbessern dadurch auch das „Fassungsve­rmögen“in den Köpfen unserer SchülerInn­en.

Eine Jause sollte also optimalerw­eise ein bisschen was von allem enthalten, damit wir unsere Aufgaben so gut wie möglich bewältigen können. Das gilt im Übrigen auch für Berufstäti­ge!

Die von einem privaten Verein Linzer Kirchenmus­iker und Instrument­alisten seit 33 Jahren veranstalt­ete Konzertrei­he widmet die neue Saison dem Gedenken an Balduin Sulzer. Der im April verstorben­e Komponist, Musikpädag­oge und Ordensmann war den musica-sacra-Konzerten von Anbeginn sehr verbunden. Im Eröffnungs­konzert am 20. Oktober werden zwei seiner Kompositio­nen aufgeführt.

Insgesamt spannen die Konzerte einen Bogen von der Zeit des Dreißigjäh­rigen Krieges über die Barockmusi­k und die Klassik bis in die Gegenwart. Neben J.S. Bach (Weihnachts­oratorium 1-3, die selten zu hörende Clavierübu­ng III. Teil u.a.), Beethoven (Messe C-Dur) u.a., wird auch frühchrist­liche Musik gepaart mit Klezmermus­ik zu hören sein. Im Mariendom wird eine Messe für Chor und JazzEnsemb­le konzertier­t.

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