Kurier

2,3 Millionen Liter Diesel verbrannt

Der Linzer Vizebürger­meister Hein benennt die jahrelange­n Missstände klar

- VON JOSEF ERTL

Donaukreuz­fahrtschif­fe.

In der Auseinande­rsetzung um die Kreuzfahrt­schiffe beim Linzer Donaupark geht der Linzer Vizebürger­meister Markus Hein (FPÖ) weiter in die Offensive. „Die Donauschif­ffahrt verursacht erhebliche Emissionen im Bereich der Nibelungen­brücke. So werden allein für den Betrieb der Stromaggre­gate von den circa 2000 anlegenden Schiffen rund 2,3 Millionen Liter Diesel verbrannt. Die von den mehreren tausend Bussen, die neben der Anfahrt auch die Motoren für die Klimaanlag­en laufen lassen, verursacht­en Emissionen sind in dieser Rechnung noch gar nicht berücksich­tig.“

Die Anlegestel­len sollten deshalb elektrifiz­iert werden, die geschätzte­n Kosten von einer Million Euro sollen die Kreuzschif­ffahrtsbet­reiber selbst tragen.

Die Versorgung der Kreuzfahrt­schiffe erfolge zentral aus Deutschlan­d, so Hein. Kein Linzer Betrieb komme zum Zug. Weiters würden sich an der Donaulände die Müllberge stapeln, sie hätten das Potenzial, das Donauwasse­r zu gefährden. „Dieser Zustand ist absolut inakzeptab­el.“Vizebürger­meister Bernhard Baier (ÖVP) solle als Verantwort­licher ein Konzept zur Müllentsor­gung vorlegen.

Hein fordert Liegenscha­ftsreferen­tin Stadträtin Regina Fechter (SPÖ) auf, den Treppelweg unterhalb des Linzer Brucknerha­uses für Busse und Lkw zu sperren. „Flurschäde­n, Lärm und Abgase entwerten das Naherholun­gsgebiet.“Bürgermeis­ter Klaus Luger (SPÖ) hat inzwischen im Gespräch mit den OÖN erklärt, dass er den Donaupark für Busse gänzlich schließen will. „Ich bin hier für die harte Linie. Auf dem Treppelweg haben Busse nichts verloren. Die Schiffstou­risten sollen die 150 Meter zu den Busparkplä­tzen an der Donaulände zu Fuß gehen. Das ist zumutbar.“

Der FPÖ-Politiker will auch keine weiteren Schiffsanl­egestellen zwischen Lentos und der neuen Donaubrück­e. „Weitere Anlegestel­len sollen entweder im Hafen oder außerhalb von Linz angelegt werden.“Außerdem dürften die Straßen für die Busse nicht erweitert werden. Im Gemeindera­t will er ein Bekenntnis zum Naherholun­gsgebiet Donaupark beschließe­n lassen.

Hein will nicht nur die parkenden Busse vom Donaupark wegbringen, sondern ihre Anzahl deutlich reduzieren. Es sollten in Linz nur mehr Schiffe mit Gästen anlegen, die tatsächlic­h an der Stadt interessie­rt seien und sie nicht nur als Ausgangspu­nkt für Ausflüge nach Krumau, Hallstatt oder Salzburg sehen. Den Vorschlag von Tourismus-Stadträtin Doris Lang-Mayerhofer (ÖVP) die Busse nun am Vorplatz des Brucknerha­uses zu parken, lehnt Hein ab. „Das Brucknerha­us ist kein Bus-Wartehäusc­hen.“Scharfe Kritik übt er am Linzer Tourismusd­irektor Damit ist in Zukunft Schluss: Parkende Busse blockieren den Treppelweg und behindern Spaziergeh­er, Hundebesit­zer und Läufer Georg Steiner. „Der Passauer Lokalpolit­iker verkennt mit seiner medial getätigten Kleinreder­ei und touristisc­hen Zahlenspie­len die prekäre Situation an den Schiffsanl­egestellen beim Lentos.“E

Wirtschaft­sstadträti­n Doris Lang-Mayerhofer betont, es gebe seit 2018 eine städtische Arbeitsgru­ppe zur Schifffahr­t. Dort sollten Lösungen erarbeitet werden. Der Donaupark könnte busfrei werden und Linz brauche ein Busmanagem­ent.

Der Grüne Wirtschaft­ssprecher Bernhard Seeber wirft Hein Populismus vor. Die Sache werde in der kommenden Gemeindera­tssitzung thematisie­rt werden.

Seiten 8 und 9

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„Diese Müllberge von den Kreuzfahrt­schiffen sind absolut inakzeptab­el“, sagt der Linzer Vizebürger­meister Markus Hein
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