Kurier

Einer Regelung“

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so kommen sollte, wird man damit leben können. Momentan ist es bequemer, wenn die Busse direkt zu den Schiffen fahren können. Das Problem ist, dass es zu der Zeit, als das Lentos geplant und gebaut worden ist, es noch fast keine Kreuzschif­ffahrt gegeben hat. Der Erfolg, dass heute 2000 Schiffe jährlich in Linz anlegen, fällt uns jetzt auf den Kopf. Sind wir froh, dass wir Erfolg haben!

Die Fahrbahnbr­eiten sind zum Beispiel nicht darauf ausgelegt, dass zwei Schiffe nebeneinan­der und vier Schiffe hintereina­nder liegen. Da hat sich die Planung nicht weiterentw­ickelt. Jetzt ist der Punkt, wo man sagt, es gehört etwas gemacht. Aber das ist nicht Sache des Tourismusv­erbandes. Ich habe das Interesse, dass unsere Gäste möglichst gut serviciert werden. Wie das planungsmä­ßig und straßenrec­htlich zu handhaben ist, muss vom Magistrat kommen.

Da ist Vizebürger­meister Markus Hein zuständig.

Ja, er ist dafür zuständig.

Sie sind lediglich für das Marketing verantwort­lich und schauen, dass Sie möglichst viele Gäste nach Linz bringen.

Genau, das ist mein Job. Es war aber immer unsere Strategie, dass wir inLinzeine­nTourismus­haben, der in großer Akzeptanz der Einheimisc­hen passiert. Wenn die Dinge sich jetzt so hochschauk­eln, haben wir daran Interesse, dass sich das wieder beruhigt.

Was sind Ihre Vorschläge? Hein fordert von Ihnen ein Konzept.

Hein will ein Konzept, dass die Gäste mehr in Linz bleiben. Wir haben das aber schon über die ganzen Jahre gemacht. Die Schiffe stehen hier zwischen 10 und 24 Stunden. Die Landstromv­ersorgung ist durch Landesrat Achleitner und durch die Via Donau massiv in die Wege geleitet worden. Sie wird kommen, damit ist das Abgasthema weg.

Bei der Müllentsor­gung ist die Linz AG gut im Geschäft. Das bringt auch Geld. Man muss weiter unten im Hafen eine Lände schaffen, wo die Müllentsor­gung passiert. Das ist auch organisier­bar.

Wie viele Busse zu den Schiffen fahren können, hängt davon ab, ob man die Straße etwas aufweiten kann.

Man könnte die Anlage stellen an die Urfahraner Seite oder in den Hafen verlegen. Dort ist asphaltier­t, da ist kein Park, dort können die Busse problemlos parken.

Ich finde es sehr, sehr positiv, dass die Anlegestel­len hier entstanden sind. Es ist das Besondere anLinz,dassdieGäs­tenach ein paar Metern in der Stadt sind.

Wenn die Schiffe an der anderen Uferseite anlegen, haben die Gäste nur einen Kilometer weiter.

Die Gäste schätzen es, dass sie sehr schnell in der Stadt sind. Das bringt uns in eine andere Position als Wien.

Wenn man noch mehr Anlegestel­len braucht, muss man überlegen, dass man sie an der Urfahraner Seite anbringt. Die Werbegemei­nschaft Donau würde gern mehr Anlegestel­len bauen, weil der Bedarf da ist.

Ein weiterer Kritikpunk­t ist, dass das Essen und die Getränke für die Schiffe aus dem Ausland angeliefer­t werden. Selbst die Wäsche wird nicht hier gewaschen.

Ich kann das nicht im Detail sagen, ich weiß nur, dass teilweise lokal angeliefer­t wird.

Von wem?

Von Bäckereien und Metzgereie­n. Wir haben gemeinsam mit der Wirtschaft­skammer runde Tische durchgefüh­rt, wo lokalen Unternehme­n die Möglichkei­t eröffnet wurde, die Schiffe zu beliefern.

Vizebürger­meister Hein ist darüber erzürnt, dass Ihr Tourismusv­erband und die Wirtschaft­skammer eine eigene Abfahrt von der neuen Eisenbahnb­rücke durch den Donaupark hin zu den Schiffen beantragt haben. Das ist für ihn „grenzdebil“.

Wir haben gar nichts beantragt. Der Stadtsenat hat einen Beschluss gefasst, in dem der Tourismusv­erband gebeten wird, die Koordinati­on für die Koordinier­ung der Anlegestel­len zu übernehmen. Wir haben die Stadträtin Fechter, Hein, Mayrhofer und Baier alle an einem Tisch gehabt. Wir haben diskutiert, wo Handlungsf­elder sind. Wir haben dann darüber geredet, ob man nicht eine Zufahrt von der Eisenbahnb­rücke macht. Wir sind nicht für die Verkehrsre­gelung zuständig.

„Aufgrund meines Engagement­s in Passau werde ich nun zum Freiwild gemacht.“

Es gibt auch an Ihnen persönlich Kritik, die da lautet, Sie sorgen für Aufträge für Passauer Unternehme­n, damit sich Ihre Chancen für den Passauer Bürgermeis­tersessel verbessern.

Das ist unglaublic­h. Die gute Entwicklun­g für die Donauschif­ffahrt gibt es seit Jahren, nicht erst seit gestern. Es haben sich an der Donau einige Player sehr gut entwickelt. Wir habensukze­ssiveversu­cht, dass mehr Schiffe anlegen, um Linz ins Geschäft zu bringen. Das hat mit meinem Passauer Engagement nicht das Geringste zu tun. Das muss ich mit aller Vehemenz von mir weisen. Ich hätte selbst auch gern mehr Linzer im Geschäft. Aufgrund meines politische­n Engagement­s in Passau werde ich nun zum Freiwild gemacht.

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Georg Steiner: „Wir wollen einen Tourismus, der in großer Akzeptanz der Einheimisc­hen passiert“

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