Kurier

Vorwärts: Demütig im Höhenflug

Ein Oberösterr­eich-Derby beschließt Runde sieben in der 2. Liga, die turbulent verläuft

- VON GERHARD MARSCHALL

Fußball.

Bei Vorwärts Steyr läuft es. Die neuen Spieler haben die Mannschaft gestärkt und es gab bisher keine nennenswer­ten Verletzung­en Blau-Weiß Linz muss heute zum FC Juniors. Es geht um mehr als drei Punkte und die Vorherrsch­aft im Revier. Beide Klubs haben nach sechs Runden zehn Punkte auf dem Konto. Wer gewinnt, darf nach oben schielen; wer verliert, muss sich eher nach unten hin orientiere­n.

Juniors-Coach Gerald Scheiblehn­er baut auf die Heimstärke, schließlic­h wurden die bisherigen drei Spiele im eigenen Stadion in Pasching gewonnen. „Wir möchten an die Serie anknüpfen.“Unabhängig davon, ob das gelingt, bleibt für Scheiblehn­er das Saisonziel unveränder­t: „In der Liga bleiben. Und die jungen Spieler Schritt

für Schritt für die Bundesliga auszubilde­n.“Einige seien bereits auf einem guten Weg. Nicolas Meister zum Beispiel, der zuletzt in der U21-Nationalma­nnschaft überzeugt hat: zwei Spiele, zwei Tore, zwei Assists.

Blau-Weiß-Coach Goran Djuricin verspürt nach eher holprigem Start Aufwind. Drei der letzten vier Spiele wurden gewonnen. „Wir liegen genau im Soll“, sagt er. Die Tabelle sei für ihn nicht so wichtig, die Richtung stimme. Speziell im taktischen Bereich habe man bereits einiges weitergebr­acht, „in der Chancenaus­wertung müssen wir aber noch besser werden“. Die Boxbesetzu­ng sei noch nicht optimal, bemängelt Djuricin: „Wir haben oft zu

wenige Spieler im gegnerisch­en Strafraum.“

Beide Trainer erwarten heute ein enges, offenes Match und bauen vor. „Blau-Weiß ist ein sehr starker Gegner“, sagt Scheiblehn­er. „Wir treffen auf einen sehr starken Gegner“, spielt Djuricin den Ball volley zurück.

Auch in einem anderen Punkt sind sich Scheiblehn­er und Djuricin einig. Der bisherige Saisonverl­auf in der 2. Liga sei einigermaß­en überrasche­nd. Es ist erst ein Fünftel des Jahrespens­ums erledigt und klarerweis­e noch lange nichts entschiede­n. Dennoch: Es läuft bis dato alles andere wie erwartet. Die vermeintli­chen Favoriten

sind, wenn überhaupt, nur mühsam in die Gänge gekommen. SV Ried etwa. Wie schon in der Vorsaison tun sich die Innviertle­r speziell zu Hause schwer. Zwei der drei Heimspiele wurden verloren. Noch weiter hinter den Erwartunge­n liegen die im Sommer schwer aufgerüste­ten Austrianer aus Lustenau zurück. Mit nur zwei Siegen bei drei Niederlage­n und einem Remis fällt die erste Zwischenbi­lanz negativ aus. Gegen die Juniors setzte es gar eine historisch­e 5:8-Schlappe.

Andere Klubs überrasche­n, allen voran Vorwärts Steyr. Als Letzter dem Abstieg nur durch Zufall entronnen, haben die Rot-Weißen schon mehr als die Hälfte der im gesamten Vorjahr gewonnen Punkte eingefahre­n. „Natürlich sind wir glücklich, aber nicht blauäugig“, bemüht sich Trainer Willi Wahlmühler bei aller Euphorie um Bodenhaftu­ng: „Wir müssen weiterarbe­iten.“Der Kader wurde im Sommer stark umgebaut, Wahlmüller sieht in den Neuzugänge­n einen Grund für den guten Start. Zudem könne er „aus dem Vollen schöpfen“, weil es bis jetzt keine gröberen Verletzung­sausfälle gab. Aus einer stabilen Defensive heraus zu spielen, erklärt Wahlmüller sein Konzept. Es könne das Ziel nur sein, die Klasse zu halten. „Wir müssen demütig bleiben.“

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