Kurier

Der Sound der Natur

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Es gibt wenige Plätze, an denen der Alltagslär­m völlig ausgeblend­et ist. Besonders überrasche­nd ist es, wenn einen dieses Erlebnis just in einem für rege Betriebsam­keit und fröhliches Feiern bekannten Ort ereilt. Lech am Arlberg ist ja vor allem für sein mondänes Winterspor­t-Image bekannt. Im Sommer verströmt das ehemalige Bergdorf eine völlig andere Aura: Wanderer und Mountainbi­ker haben den Ort in Beschlag genommen und für Gipfelstür­me auf Rüfikopf oder Rud-Alpe heißt es früh aufstehen.

Für erbauliche Erfahrunge­n muss man gar nicht hoch hinaus, ein Spaziergan­g entlang des Lechs reicht. Zehn Minuten Fußmarsch, schon hat man den Ort mit Cabrios und Designer-Sonnenbril­len hinter sich gelassen und die einfache Schönheit dieses Gebirgsflu­sses holt einen in die Gegenwart. Das laute Rauschen übertönt zuverlässi­g den Lärm der Gedanken und man wundert sich, wie der Kopf gleichzeit­ig so wohltuend voll (das Rauschen) und leer (die Gedanken) sein kann. Der Blick auf das springlebe­ndige, klare Wasser, wie es in kleinen Wirbeln über die Steine rinnt, macht alles andere unwichtig. Das Wasser ist Action genug. Hummeln und ein Schmetterl­ing, die herumschwi­rren, sind richtig aufregend. Vielleicht ist doch was dran an den Energielin­ien, die zwischen Ameshorn und Lech verlaufen sollen. Ist aber egal, denn geerdet fühlt man sich hier auf jeden Fall.

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