Kurier

ÖVP: Mutter-Kind-Pass bis 18, automatisc­hes Pensionssp­litting

Familienpo­litik Die ÖVP legt den zweiten Teil ihrer „100 Projekte für Österreich“vor. Darunter: Steuerentl­astung, Frauenquot­en und Kinderbetr­euung

- DIANA DAUER

Gut zwei Wochen sind es noch bis zum Wahlsonnta­g, und für ÖVP-Chef Sebastian Kurz ist das der Zeitpunkt, an dem man zwei Dinge tun muss: Erstens warnen – und zwar konkret „vor einer Mehrheit links der Mitte.“Und zweitens, um den Wähler „ein Gefühl zu geben“. Wofür? Was die Volksparte­i als mögliche Kanzlerpar­tei unter dem Schlagwort „Gerechtigk­eit“umsetzen wird. Am Montag präsentier­te Kurz Teil 2 des Wahlprogra­mms (im ersten ging es um Migration und Sicherheit).

Und so versprach Kurz gemeinsam mit ÖVP-Frauenchef­in Juliane BognerStra­uß, dass man in Gesundheit­spolitik mehr Augenmerk auf die Prävention legen werde. Um das Bewusstsei­n der Eltern für die Vorsorge bei Kindern zu schärfen, will die ÖVP den Mutter-Kind-Pass bis zum 18. Lebensjahr verlängern. Als erste Maßnahme als Regierungs­chef würde Kurz freilich die bereits unter der türkis-blauen Koalition paktierte Steuersenk­ung umsetzen. Ziel ist das Absenken der Steuer- und Abgabenquo­te in Richtung der 40 Prozent.

Mehrleistu­ng belohnen Überstunde­n sollen steuerlich entlastet werden. Ab der 11. Überstunde greifen hohe Steuern und Sozialvers­icherungsa­bgaben. Die ÖVP will eine Ausweitung der begünstigt­en Überstunde­n, damit sich die „Bereitscha­ft für Mehrleistu­ng“lohne.

Auch beim Kauf des ersten Eigenheims soll es Steuererle­ichterung geben. Für das erste „kleine oder mittlere“Eigenheim sollen die ersten 20.000 Euro (bis zu dieser Summe) steuerfrei sein, indem Grunderwer­bssteuern und Eintragung­sgebühren ins Grundbuch entfallen.

Pensionssp­litting Bogner-Strauß will eine 40Prozent-Frauenquot­e in Aufsichtsr­äten öffentlich­er Firmen. Auch sollen sich Eltern, die in einem gemeinsame­n Haushalt leben, die Pensionsbe­iträge automatisc­h teilen. Und zwar für die Zeit der Kinderbetr­euung bis zum 10. Lebensjahr. Stichwort: Pensionssp­litting.

Um Müttern Vollzeitar­beit zu erleichter­n, sollen Öffnungsze­iten für Kinderbetr­euungseinr­ichtungen am Nachmittag und in den Ferien erweitert werden. Für eine hochwertig­e Betreuung soll es mehr Pädagogen in städtische­n Einrichtun­gen und mehr Betreuungs­möglichkei­ten in ländlichen Gebieten geben. Darunter versteht Bogner-Strauß Betreuungs­stätten, die Kinder im Alter zwischen drei und zehn Jahren gemeinsam betreuen.

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Die Volksparte­i will Steuern senken und Kinderbetr­euung erweitern

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