Umstrittener Unparteiischer
Volleyball-EM. Das Nationalteam enttäuschte beim 0:3 gegen Deutschland und ließ die EM-Reife vermissen.
Felix Zwayer, einst Zeuge im Wettskandal, pfeift in Salzburg.
Wären in der riesigen Halle nicht überall diese blauroten Transparente mit der Aufschrift EuroVolley gewesen, man hätte es auf den ersten Blick niemals für möglich gehalten, dass da in Antwerpen gerade eine Endrunde im Gang ist. Die Finger der 14 österreichischen Teamvolleyballer hätten wahrscheinlich gereicht, um die Fans abzuzählen, die sich in die Lotto Arena verirrt hatten.
Ähnlich trist wie gestern die Atmosphäre in Antwerpen ist inzwischen auch die Lage der Österreicher: Die Nationalmannschaft baggert und pritscht bei diesem Turnier dem ersten Erfolg noch immer hinterher, nach dem 0:3 gegen Belgien und dem 1:3 gegen die Slowakei endete für das Team von Michael Warm auch das Prestigeduell mit Deutschland mit einer Enttäuschung – 0:3.
Mit jeder Niederlage verstärkt sich der Eindruck, dass die Österreicher bei dieser EM lediglich zum Punktelieferanten taugen. Denn selbst gegen ein dezimiertes deutsches Team – die Leistungsträger Grozer und Kampa waren kurzfristig ausgefallen – war für Österreich ein Erfolg außer Reichweite.
Vielleicht wäre einiges anders gekommen, wenn das ÖVV-Team im ersten Satz den Drei-Punkte-Vorsprung über die Distanz gebracht hätte. Aber der Satzverlust (23:25) war der Anfang vom Ende: Danach zerfiel die österreichische Mannschaft erneut in all ihre Bestandteile, es fehlte nicht nur an der Überzeugung und der positiven Körpersprache, es fehlte auch ein Leithammel. 15:25 und 16:25 endeten die Sätze zwei und drei, die EM wird für Österreich damit nach der Vorrunde vorbei sein. „Ich bin sauer“, ärgerte sich Teamchef Michael Warm. Heute wartet das Duell mit Spanien (17.30 Uhr).