Kurier

Weitblick statt Kurzsichti­gkeit

- VON ALEXANDER STRECHA alexander.strecha@kurier.at

Selbst durch die violette Brille ist mittlerwei­le erkennbar, dass die Austria die Saison bezüglich ihrer Ziele abhaken kann und auch sollte. Zur Erinnerung: Ein Jahr lang hatte man die ganze Energie in das Erreichen der Europa League gelegt, die dann innerhalb einer Woche für die Wiener nach zwei Partien gegen Limassol schon wieder abgepfiffe­n war. Wozu also all dieser Aufwand, wenn kein Aufwärtstr­end ersichtlic­h ist?

Seit fast zwei Jahren drehen sich die Violetten im Kreis. Weil die Finanzen zum Sparen zwingen, können nur günstige Spieler gekauft werden. Bei den Verpflicht­ungen der vergangene­n Transferpe­rioden bewiesen die Verantwort­lichen kein glückliche­s Händchen, zu viele Neue können der Austria nicht helfen, das Niveau der Mannschaft nicht heben. Seit zwei Jahren ist zu vernehmen, dass die Qualität im Kader grundsätzl­ich vorhanden wäre, allein den Beweis bleibt man zumeist schuldig.

Könnte man es sich leisten, müsste man schon im Winter damit beginnen, sich von einigen Kaderspiel­ern zu trennen. Von jenen, die nicht gut genug sind, eine Austria auf einen höheren Level zu bringen, von jenen, die sich damit zufriedeng­eben, bei der Austria Fußball spielen zu dürfen, von jenen, die sich leidenscha­ftslos über den Platz bewegen und sich in ihrem Schicksal ergeben, wenn der Spielverla­uf gegen die Violetten spricht. Da aber die Kosten für die Generali Arena das Budget maßgeblich negativ beeinfluss­en, muss die Austria dringend die Scouting-Abteilung effiziente­r und viel besser ausrichten und sich nach Verstärkun­gen aus den eigenen Reihen umsehen. Doch der Blick droht ins Leere zu schweifen.

Geduld ist gefragt am Verteilerk­reis. Vor allem auch bei Peter Stöger, der sämtliche Freiheiten im operativen Bereich benötigt, um etwas verändern zu können. Gleichzeit­ig sind viele Leute mit fußballeri­schem Halbwissen in diversen Gremien aufgerufen, auf Zwischenru­fe und Einmischun­gen zu verzichten. Denn ihnen fällt seit Jahren ohnehin nichts anderes ein als ein Trainerwec­hsel.

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