Landwirtschaft leidet unter der Wildschweinplage
Jagd. Tiere vermehren sich stark und vernichten Anbauflächen. Für die Jagd werden Rufe nach Nachtsichtgeräten laut
Vielerorts, speziell in flachen Teilen Niederösterreichs und dem Burgenland, gelten Wildschweine wegen ihrer starken Verbreitung mitunter als Plage. Eine Bache (weibliches Schwein, Anm.) kann bis zu zehn Frischlinge zur Weltbringen. Mit acht Monaten sind die Tiere geschlechtsreif. Die Tiere richten oft enorme Schäden auf landwirtschaftlichen Flächen an.
Deshalb kommt speziell von der Landwirtschaftskammer und den Landesjagdverbänden die Forderung an die Jägerschaft, die Tiere verstärkt zu bejagen. Und das ist alles andere als leicht. Wildschweine gelten als äußerst scheu, vorsichtig und sie sind vorwiegend nachtaktiv. In Niederösterreich wurden 2015 und 2016 jeweils rund 20.000 Stück pro Jahr erlegt. Im Jahr 2017 haben die Witterungsverhältnisse zu einer rekordverdächtigen Abschussstrecke geführt, hier wurden 26.000 Stück Schwarzwild erlegt, bevor 2018 diese Zahl wieder auf 20.100 zurückgegangen ist. „Die Tiere hatten gute Nahrungsbedingungen und haben sich erwartbar stark vermehrt. Umso wichtiger ist es, die Jagd mit Nachdruck zu betreiben“, sagt die Generalsekretärin des nö. Landesjagdverbandes, Sylvia Scherhaufer.
Nachtsichtgeräte
Weil die Tiere vorwiegend nur bei gutem Mondlicht nachts bejagt werden können, wird immer häufiger die gesetzliche Freigabe von Nachtsichtgeräten gefordert. Die Landesjagdverbände erteilten diesen Rufen aber bisher eine klare Absage. „Die Nacht ist derzeit die einzige Tageszeit, zu der Wildtiere noch vergleichsweise ungestört ihrem natürlichen Verhalten und ihren Bedürfnissen nachkommen können. Werden Nachtzielgeräte erlaubt, so werden auch diese Ruhezeiten für die Wildtiere eingeschränkt, und zwar unabhängig davon, ob Nachtzielgeräte nur für Schwarzwild freigegeben werden“, so Scherhaufer. Sobald sich der
Jäger im Revier bewegt und Tiere erlegt, führe dies zu einer Beunruhigung aller vorhandenen Wildarten.
Laut Landesjagdverband zeigen Erfahrungsberichte aus der Schweiz, dass sich die Population durch Nachtzielgeräte nicht stärker reduzieren lässt.