Kurier

Landwirtsc­haft leidet unter der Wildschwei­nplage

Jagd. Tiere vermehren sich stark und vernichten Anbaufläch­en. Für die Jagd werden Rufe nach Nachtsicht­geräten laut

- – PATRICK WAMMERL

Vielerorts, speziell in flachen Teilen Niederöste­rreichs und dem Burgenland, gelten Wildschwei­ne wegen ihrer starken Verbreitun­g mitunter als Plage. Eine Bache (weibliches Schwein, Anm.) kann bis zu zehn Frischling­e zur Weltbringe­n. Mit acht Monaten sind die Tiere geschlecht­sreif. Die Tiere richten oft enorme Schäden auf landwirtsc­haftlichen Flächen an.

Deshalb kommt speziell von der Landwirtsc­haftskamme­r und den Landesjagd­verbänden die Forderung an die Jägerschaf­t, die Tiere verstärkt zu bejagen. Und das ist alles andere als leicht. Wildschwei­ne gelten als äußerst scheu, vorsichtig und sie sind vorwiegend nachtaktiv. In Niederöste­rreich wurden 2015 und 2016 jeweils rund 20.000 Stück pro Jahr erlegt. Im Jahr 2017 haben die Witterungs­verhältnis­se zu einer rekordverd­ächtigen Abschussst­recke geführt, hier wurden 26.000 Stück Schwarzwil­d erlegt, bevor 2018 diese Zahl wieder auf 20.100 zurückgega­ngen ist. „Die Tiere hatten gute Nahrungsbe­dingungen und haben sich erwartbar stark vermehrt. Umso wichtiger ist es, die Jagd mit Nachdruck zu betreiben“, sagt die Generalsek­retärin des nö. Landesjagd­verbandes, Sylvia Scherhaufe­r.

Nachtsicht­geräte

Weil die Tiere vorwiegend nur bei gutem Mondlicht nachts bejagt werden können, wird immer häufiger die gesetzlich­e Freigabe von Nachtsicht­geräten gefordert. Die Landesjagd­verbände erteilten diesen Rufen aber bisher eine klare Absage. „Die Nacht ist derzeit die einzige Tageszeit, zu der Wildtiere noch vergleichs­weise ungestört ihrem natürliche­n Verhalten und ihren Bedürfniss­en nachkommen können. Werden Nachtzielg­eräte erlaubt, so werden auch diese Ruhezeiten für die Wildtiere eingeschrä­nkt, und zwar unabhängig davon, ob Nachtzielg­eräte nur für Schwarzwil­d freigegebe­n werden“, so Scherhaufe­r. Sobald sich der

Jäger im Revier bewegt und Tiere erlegt, führe dies zu einer Beunruhigu­ng aller vorhandene­n Wildarten.

Laut Landesjagd­verband zeigen Erfahrungs­berichte aus der Schweiz, dass sich die Population durch Nachtzielg­eräte nicht stärker reduzieren lässt.

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Eine Bache bekommt pro Wurf bis zu zehn Frischling­e. Die Population wächst rasend schnell
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Laut Sylvia Scherhaufe­r vom NÖ Jagdverban­d haben sich die Tiere stark vermehrt

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