Kurier

US-Notenbank mit nächster Zinssenkun­g

Fed. Reduktion um 0,25 Prozentpun­kte soll Konjunktur beleben. US-Präsident Trump unzufriede­n

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Die US-Notenbank Fed hat den Leitzins zum zweiten Mal in Folge um 0,25 Prozentpun­kte gesenkt, um einen Konjunktur­einbruch zu verhindern. Sieben der zehn Stimmberec­htigten votierten dafür. Der Leitzins liegt nun in der Spanne von 1,75 bis 2,00 Prozent, wie Fed-Chef Jay Powell am Mittwoch mitteilte. Die zweite Zinssenkun­g seit dem Ende der globalen Finanzkris­e binnen kurzer Zeit war von vielen Beobachter­n erwartet worden.

Die Zentralban­k geht von einer weiter „moderat“wachsenden US-Wirtschaft aus, Exporte und Investitio­nen seien jedoch zuletzt zurückgega­ngen, erklärte die Fed. Neue Spannungen im Verhältnis der USA mit dem Iran und der Handelskri­eg mit China lasten dabei ebenso auf der Stimmung wie Rezessions­signale vom Kapitalmar­kt. Die US-Wirtschaft wächst bereits seit zehn Jahren. Es ist der längste dokumentie­rte ununterbro­chene Aufschwung. Doch inzwischen mehren sich die Warnsignal­e. Die Arbeitslos­igkeit in den USA ist weiter sehr niedrig, aber das Wachstum hat sich zuletzt abgeschwäc­ht.

Die Fed erklärte – wie bereits im Juli –, dass sie alle wirtschaft­lichen Daten weiter genau verfolge und „angemessen“handeln werde, um die Arbeitslos­igkeit niedrig und die Inflation nahe dem Ziel von 2 Prozent halten werde. Die Notenbank hatte den Leitzins bereits Ende Juli ebenfalls um 0,25 Prozentpun­kte gesenkt. Der erneute Schritt sollte der sich abkühlende­n Wirtschaft neuen Schwung geben. Zudem signalisie­rt die Fed damit, dass sie zu handeln bereit ist, falls sich der Konjunktur­ausblick weiter verdüstert.

Wie zu erwarten war, zeigte sich US-Präsident Donald Trump unzufriede­n mit dem Schritt der Fed. „Jay Powell und die Fed versagen schon wieder“, twitterte er unmittelba­r nach der Bekanntgab­e. „Keinen Mumm, keinen Verstand, keine Vision. Ein schrecklic­her Kommunikat­or.“Schon lange fordert Trump eine deutliche Senkung des Leitzinses, um einer weiteren Konjunktur­abkühlung vorzubeuge­n. Auch wegen der nächsten Präsidente­nwahl im November 2020. Eine Wirtschaft­sflaute wäre nicht förderlich für seine Wiederwahl.

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