Konkurrenz der Diener, wer dem König servieren darf
Kinofinale. Verfilmung für Serien-Fans
Gott ist Monarchist, das erkennt man schon am Wetter. Die ganze Nacht hat es geschüttet wie aus Schaffeln, doch am nächsten Morgen, wo sich König und Königin zur Parade im Freien angemeldet haben, herrscht buchstäblich Kaiserwetter. Bei strahlendem Sonnenschein defiliert das Militär vor den entzückten Augen des Monarchenpaares über den Rasen von Downton Abbey.
Drei Jahre, nachdem die sechste Staffel der beliebten Brit-Serie rund um das Leben der aristokratischen Familie Crawley und deren Dienstboten zu Ende gegangen ist, folgt die Kino-Reprise. In der Originalbesetzung tritt die Belegschaft des Haushalts im Jahr 1927 zusammen und stellt sich der Herausforderung, das Königspaar
in Downton Abbey zu empfangen.
Nun ist es durchaus nachvollziehbar, das Fans der Serie beim Anblick ihrer langjährigen TV-Freunde mit Begeisterung verfolgen, wie sich die Diener darum streiten, wer dem König das Glas reichen darf. Das Glück der langen Serien-Formate besteht ja bekanntlich darin, seine Figuren im Detail kennen- und lieben zu lernen. Für Nichteingeweihte stellt sich allerdings dieser TV-familiäre Bindungseffekt nicht ein. Übrig bleibt da nur ein seichtes Handlungsgeplätscher im prächtigen Kostüm-Korsett. Milde unterhaltsam.
Downton Abbey. GB/USA 2019. Von Michael Engler. Mit Michelle Dockerey, Maggie Smith, Hugh Bonneville. KURIER-Wertung: