Zufallsfoto bringt Herzensprobleme
Romanze. Mit „Photograph – Ein Foto verändert ihr Leben für immer“kehrt der in New York lebende indische Regisseur Ritesh Batra zurück in seine Heimat. Der dort gedrehte Film ist voller Witz, Gefühl und sozialkritischem Unterton – verpackt in eine Liebesgeschichte. Mit „Lunchbox“(2013) war Batra ein Überraschungshit gelungen, der ihm internationale Produktionen ermöglicht hatte – wie die gelungene Literaturverfilmung „Vom Ende einer Geschichte“.
Gleich neben dem berühmten Wahrzeichen von Mumbai, dem „Gate of India“, fotografiert Rafi Passanten und Touristen. Das wenige Geld, das er dabei verdient, schickt er zu seiner Großmutter auf dem Land, die allerdings kategorisch seine baldige Hochzeit fordert. Um ihr endlich eine Verlobte zu präsentieren, schickt ihr Rafi das Zufallsfoto der Studentin Milani.
Sie wiederzufinden, bringt für den Fotografen einige Herzensprobleme, denn zu seiner Überraschung ist Milani bereit, einen Tag lang für Rafis Großmutter die „Zukünftige“zu spielen.
Hellseherische Fähigkeiten benötigt man keine, um zu erahnen, wie sich die Geschichte weiterentwickelt. Während Milani und Rafi Gefallen aneinander finden, werden sie sich der Kluft bewusst, die mit ihrer Herkunft zu tun hat. Sie stammt aus der Mittel-, er aus der Unterschicht. Eine solche Verbindung hat auch im Indien des Jahres 2019 keine Zukunft.
Diese Begegnung erzählt Batra mit viel Witz, Gespür für soziale Barrieren und jener leichtfüßigen Ernsthaftigkeit, die fast schon zu seinem Markenzeichen geworden ist.