Kurier

In Rumänien von der Justiz verfolgt, in der EU Korruption­sstaatsanw­ältin

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Es war Feilschen auf allen Ebenen: Das um die Bestellung der rumänische Jurstin Laura Kövesi zur Chefin der EU-Staatsanwa­ltschaft. Jetzt dürfte ihre Besetzung fix sein. Am Donnerstag einigten sich die EU-Botschafte­r der an der neuen EU-Behörde beteiligte­n Staaten mehrheitli­ch darauf, ihr Veto gegen Kövesi aufzugeben.

Damit ist für Kövesi die größte Hürde genommen. Denn im Ringen um die Besetzung hatten die Mitgliedss­taaten bisher den Franzosen Jean-Francois Bohnert favorisier­t. Das EU-Parlament sprach sich für Kövesi aus.

Den Widerstand gegen Kövesi bis zuletzt aufrecht erhalten hat indes Rumänien. Regierungs­chefin Viorica Dancila hatte noch knapp vor der Abstimmung der Botschafte­r am Donnerstag die Ablehnung damit begründet, dass Kövesi „Probleme mit der Justiz“habe, die noch ausgeräumt­werden müssten.

Kövesi hatte sich von 2013 bis 2018 als Leiterin der rumänische­n Anti-Korruption­sbehörde profiliert. 2018 wurde sie von der sozialdemo­kratisch geführten Regierung abgesetzt. Gegen Kövesi wurden Ermittlung­en wegen Korruption, und Amtsmissbr­auch eingeleite­t. Beobachter werteten das als Versuch, Ermittlung­en zu bremsen. Zuletzt hatte aber selbst die von den Sozialdemo­kraten gegründete „Sonderermi­ttlungsbeh­örde für Justizstra­ftaten“eine Ende der Ermittlung­en empfohlen.

Die EU-Staatsanwa­ltschaft soll ab 2020 Korruption mit EU-Geldern verfolgen. 22 Staaten beteiligen sich. Großbritan­nien, Schweden, Ungarn, Polen, Irland und Dänemark sind nicht dabei.

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Laura Kövesi soll Missbrauch von EU-Geldern aufdecken

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