„Arabischer Frühling“: Erster gestürzter Herrscher Ben Ali starb im Exil
„Ben Ali, verschwinde!“Mit diesen Worten haben Ende 2010 jene Proteste in Tunesien begonnen, die sich auf die gesamte Region ausbreiten und als „Arabischer Frühling“in die Geschichte eingehen sollten.
Der tunesische Langzeitpräsident Zine el Abidine Ben Ali, der von 1987 bis 2011 das nordafrikanische Land autokratisch regiert hatte und dessen Familie und Freunde finanziell immens von seiner Macht profitiert hatten, musste am 14. Jänner 2011 fliehen. Er war der erste Herrscher, der im Zuge der Aufstände im Arabischen Frühling sein Amt räumenmusste. Es folgten der Ägypter Hosni Mubarak, der Libyer Muammar Gaddafi und im Jemen Ali Abdullah Saleh. Im Gegensatz zu den meisten anderen Ländern der Region, in denen es zu dieser Zeit Aufstände gegeben hatte (allen voran die Kriegsländer Syrien und Jemen), hat Tunesien den Übergang zur Demokratie zumindest ansatzweise geschafft. Dennoch taumelt das Land von einer Wahl zur nächsten, die Wirtschaft ist am Boden, die Jugend ohne Perspektiven. In der ersten Runde der aktuellen Präsidentenwahl vergangene Woche nahm weniger als die Hälfte der Bevölkerung teil.
Zine el Abidine Ben Ali starb im saudi-arabischen Exil, wohin er 2011 mit seiner – beim Volk noch mehr verhassten – Ehefrau Laila Trabelsi geflohen war. Die ausgebildete Friseurin war, wie ihre gesamte Familie, als habgierig verschrien, auf die Flucht soll sie 1,5 Tonnen Goldmitgenommen haben.