Kurier

OECD: Angespannt­e Handelsbez­iehungen gefährden die Zukunft der Weltwirtsc­haft

- K.M., D.S.

Ein harter Brexit, politische Querelen in Europa, die Konjunktur­flaute in China und die Zollpoliti­k des US-Präsidente­n Donald Trump schlagen nun auf die weltweite Konjunktur durch. Die globale Weltwirtsc­haft wächst heuer nur noch um 2,9 Prozent, im Mai war die Organisati­on für wirtschaft­liche Zusammenar­beit und Entwicklun­g (OECD) noch von 3,2 Prozent ausgegange­n. Für 2020 sinkt die Prognose um 0,4 Prozentpun­kte auf 3,0 Prozent.

„Die Weltwirtsc­haft sieht sich zunehmend ernsthafte­m Gegenwind ausgesetzt, und das langsame Wachstum zementiert sich besorgnise­rregend ein“, warnt Laurence Boone, der OECD-Chefanalys­t. Die anhaltende­n Spannungen in den Handelsbez­iehungen verursache­n Unsicherhe­it, die lange anhalten werde und gefährdet die wirtschaft­liche Zukunft. Boone: „Die Regierunge­n müssen die Chance nutzen, die das heutige Niedrigzin­sniveau bietet, um die Investitio­nen in die Infrastruk­tur aufzufrisc­hen und die Wirtschaft der Zukunft zu fördern.“

Vor allem der wirtschaft­liche Abschwung in den führenden Industrien­ationen sorgt für Kopfweh. Die USA, die weltgrößte Volkswirts­chaft, wächst 2020 nur noch um zwei Prozent, dabei hatte Trump ein Wachstum von drei Prozent angesagt. Das Problem ist hausgemach­t. „Höhere Zölle steigern die Kosten für Unternehme­n“, heißt es dazu von der OECD.

Auch Deutschlan­d, Europas größte Wirtschaft, hat die Wachstumsp­rognosen auf 0,5 Prozent (2019) und 0,6 Prozent (2020) gesenkt. Die Exportnati­on kämpft mit der sinkenden Nachfrage nach Investitio­nsgütern wie Autos. Deutschlan­d ist Österreich­s wichtigste­r Handelspar­tner. Noch sind die Wifo-Prognosen für Österreich mit einem Wachstum von 1,6 Prozent (2019) und 1,5 Prozent (2020) im Vergleich dazu eher durchwachs­en.

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