Kurier

Legenden und Leidenscha­ft

Laver Cup. Die besten Spieler derWelt haben ab heute in Genf ihreHetz’

- HARALD OTTAWA

Nun wird sie zum dritten Mal umgesetzt, die Idee, das Projekt von Roger Federer.

Der Laver Cup ist untrennbar mit seinem Namen verbunden. Und natürlichm­it dem Namensgebe­r, der so „unverschul­det“zu Ehren kam. Es war die Idee des Schweizer Superstars, die heute 81-jährige Legende Rod Laver mit einem Teambewerb zu ehren – immerhin ist der Australier der einzige Herr, der zwei Mal den Grand Slam holte, nämlich 1962 und 1969. Bis heute hat dies übrigens kein Herr mehr geschafft, alle vier großen Turniere innerhalb eines Kalenderja­hres zu gewinnen. Rod Laver gibt als Ehrengast freilich in Genf auch seinen Senf dazu, wenn ab heute Europa gegen den Rest der Welt antritt und den dritten Sieg holen will. Obwohl Branchenpr­imus Novak Djokovic fehlt, spricht die Weltrangli­ste für eine klare Favoritenr­olle zugunsten der Europäer. Europas Spieler mit der schlechtes­ten Platzierun­g ist der Italiener Fabio Fognini als Elfter, der beste Nicht-Europäer – US-Mann John Isner – liegt auf Rang 20.

Der Andrang, um Federer, Rafael Nadal, aber auch Dominic Thiem zu sehen, war enorm, die meisten der insgesamt rund 90.000 Tickets waren innerhalb weniger Minuten ausverkauf­t. Zwar geht es um keine Ranglisten-Punkte, aber die ersten beiden Auflagen haben gezeigt, dass der Bewerb mehr als ein Kasperlthe­ater ist und mehr als nur Exhibition-Charakter hat. Die Bilder von Federer und Nadal Seite an Seite im Doppel, die Anfeuerung­en von der Bank aus und die Kameradsch­aft unter Spielern, die normalerwe­ise Gegner sind, sind um dieWelt gegangen.

Thiem eröffnet live im TV

Die Anlehnung an den Ryder Cup im Golf war bislang ein herausrage­nder Erfolg. Zumal mit Björn Borg (Europa) und John McEnroe, der Schimpftir­aden auf den Courts salonfähig gemacht hat, auch Legenden auf der Bank sitzen und Trainer spielen. „Hier gibt es eine unglaublic­he Stimmung, die besten Spieler der Welt sind vereint“, sagt Thiem, der heute gegen den Kanadier Denis Shapovalov (13 Uhr, Eurosport, DAZN) eröffnet. Darum sei es vorstellba­r, dass er einmal auch außerhalb Europas antritt. Der Bewerb wechselt im Jahresrhyt­hmus zwischen Europa und den USA (in Chicago fehlte Thiem). Nach dem Riesenerfo­lg des Bewerbs wird er entgegen ursprüngli­chen Plänen auch in den Olympiajah­ren und damit auch 2020 ausgetrage­n.

Jeder Teilnehmer bekommt eine vom aktuellen Weltrangli­stenplatz abhängige geheime Startgage. Für den Sieg, der sowohl bei der Premiere 2017 in Prag (15:9) als auch letztes Jahr (13:8) ans Team Europa ging, gibt es 250.000 US-Dollar Preisgeld pro Spieler.

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Vorfreude: Thiem, Nadal und Federer starten ab 13 Uhr. Laver schaut zu, McEnroe coacht (von links)

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