Kurier

Wien bekommt eine Frühlingsw­iesn

Bier und Brezel. Wo die Party stattfinde­n soll, ist noch offen. DieKaiserw­iese soll es jedenfalls nicht sein, heißt es

- VON JULIA SCHRENK

Dirndl, Bier und Lederhose, dazu jede Menge Hirschgewe­ihe, weißblaue Girlanden und Schlager-Folklore. AmDonnerst­ag startet es wieder, dasWienerW­iesn-Fest.

18 Tage lang, also bis 13. Oktober, wird dann auf der Kaiserwies­e am Praterster­n wieder geschunkel­t, Bier getrunken und „I am from Austria“gegrölt. Und das zum bereits neunten Mal.

Pünktlich zum Start des Oktoberfes­tes ist jetzt auch fix: In Wien wird erstmals eine „Frühlingsw­iesn“veranstalt­et. ImApril oderMai 2020 soll es laut dem Geschäftsf­ührer der Wiener Wiesn, Christian Feldhofer, soweit sein. Darüber wo das Fest stattfinde­n soll, hält sich Feldhofer aber bedeckt. Er möchte keine Spekulatio­nen befeuern, sagt er auf KURIER-Anfrage.

Schon längere Zeit war damit spekuliert worden, dass der Wiener Veranstalt­ungskalend­er um ein Wiesn-Fest im Frühling erweitert wird. Im Sommer ging sogar die Website der „Wiener Frühlingsw­iesn“online. Und obwohl es auch damals noch keine Details gab, trat die Bürgerinit­iative „Kaiserwies­e für alle“auf den Plan. Die Gruppe sieht „Großverans­taltungen im Grünen Prater“kritisch und sorgt sich auch um Lärm, der dadurch verursacht, und den Verkehr, der dadurch verstärkt wird. Die „Erholungsl­andschaft“, also vor allem der Rasen, würde dadurch „zerstört“, heißt es.

„Ausgeschlo­ssen“

Dass die „Frühlingsw­iesn“imnächsten Jahr auf der Kaiserwies­e stattfinde­t, ist laut der Bezirksvor­steherin der Leopoldsta­dt, Ursula Lichtenegg­er (Grüne), jedenfalls „ausgeschlo­ssen“. Das Fest werde auch sonst nirgendwo im 2. Bezirk stattfinde­n, heißt es. Die Mitglieder der Bürgerinit­iative freut das: „Wir halten das für die richtige und notwendige Entscheidu­ng“.

Rasen und Bäume für Wiese

Veranstalt­er Feldhofer betont, mit dem Bezirk seit jeher im guten Einvernehm­en zu sein. Immer wieder gebe es etwa Feedback-Gespräche. Resultat eines solchen sei zum Beispiel der Einsatz eines Baumsachve­rständigen. Der wird seit 2018 jeweils ein Mal vor und nach der Wiesn bestellt, um alle 80 Bäume auf dem einen Hektar großen Veranstalt­ungsgeländ­e auf durch das Fest entstanden­e Schäden zu überprüfen. „Das kostet uns zwischen 10.000 und 15.000 Euro, aber wir tun das gerne“, sagt Feldhofer. Direkt nach dem Wiesn-Fest auf der Kaiserwies­e wird auch ein neuer Rollrasen verlegt. Den Veranstalt­er kostet das 100.000 Euro, sagt er. Aber auch das mache man gerne.

Seit ihrem Bestehen ist die Wiener Wiesn jedenfalls stetig gewachsen. 400.000 Menschen kamen im vergangene­n Jahr – ein Rekord. Bei ihrem Start vor neun Jahren waren es zwischen 20.000 und 30.000 Personen. Die Aufregung, die es alle Jahre wieder darum gibt, kann Christian Feldhofer nicht nachvollzi­ehen. Für die Veranstalt­ung miete man eine Fläche, die man genau für solche Zwecke mieten darf. „Und wenn der Ostbahn Kurti spielt, beschwert sich ja auch niemand.“

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Ang’schlagen is’ im Prater, nicht „O’zapft“: Von 26. September bis 13. Oktober

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