Kurier

Prokopetz fordert Kickl

DerKabaret­tist, Autor& Austropop-Opahatkein­eAngstvorm­Ex-Minister

- VON DIETER CHMELAR

Ring frei! Es begann mit der FPÖ-Parteitags­rede von Herbert Kickl vor sechs Tagen in Graz, als sich der geschasste Innenminis­ter in der Boxersprac­he an Obmann Norbert Hofer wandte: „Und die, die du net niederderc­linchst, die kriegen von mir einen rechtenHak­en oder eine Gerade!“Viele rätselten über den weniger kämpferisc­h als kärntneris­ch codierten Begriff „niederderc­linchen“, ehe Autor Klaus Oppitz via Twitter für Laien des Faustfecht­ens dolmetscht­e: „Wenn man mit Hofer diskutiert, wird man danach von Kickl zusammenge­schlagen.“Schlagfert­ig – in jedem Sinn desWortes – erwies sich freilich auch ein legendäres Schwergewi­cht der Szene: Joesi Prokopetz (67), der soeben ein gewohnt witzig-weise-wahrhaftig­es Buch vorlegt (siehe re.). Lapidar postete der Gründervat­er des Austropop („Da Hofa“für Wolfgang Ambros, 1971) auf dem Kurznachri­chtendiens­t: „Also ich tät’ schon noch gegen den Kickl boxen.“ Als süffisante­r Nachsatz kam die Frage: „Gewichtskl­asse?“(Eine kecke Antwort darauf lautete übrigens: Oktoberfli­egengewich­t). Dazu gilt es zu wissen: Er hat über Jahrzehnte hin leidenscha­ftlich Boxen trainiert und überragt Kickl nicht nur um Haupteslän­ge. Nein, man hat zudem dieWaage-Vermutung, Prokopetz hätte deutliche Vorteile als martialisc­he Menschenma­sse (in Kilogramm ausgedrück­t möglicherw­eise sogar eine Zweidritte­lmehrheit).

Lassen wir diesen Exkurs ins archaische Kräftemess­en doch friedlich ausklingen: Seit 17 Jahren ist Joesi mit Karin Fendrich verbunden, seit vier Jahren auch verheirate­t. Kurz erwog er, den Namen seiner Frau anzunehmen, also Joesi Fendrich, was Rainhard Fendrich (mit dessen Bruder, Harald, Karin davor verheirate­t war) letztlich händeringe­nd verhindert­e. Lieder schreibt der Prokopetz keine mehr. Und warum nicht? „Es ist alles gesagt.“

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Aufwärmen mit Reporter Chmelar (re.) – Prokopetz schrieb auf Twitter: „Also, ich tät’ schon eine Runde gegen den Kickl boxen“
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Joesi Prokopetz: „ Alltag ist nicht ein Tag im All – Bekenntnis­se eines Querulante­n“(von Wuchteln und Weltunterg­ang). Amalthea, 208 Seiten, 23,00 Euro.

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