Kurier

Zur Person: Gunther von Hagens, der Plastinato­r

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Eigentlich heißt er ja Liebchen, Gunther Gerhard Liebchen. Das ist der Geburtsnam­e Gunther vonHagens’, der 1945 in Alt-Skalden im polnischen Posen das Licht der Welt erblickte. Der Sohn eines Arbeiters und einer Krankensch­wester studierte Medizin. 1977 entwickelt­e er die Plastinati­on (mithilfe spezieller Kunststoff­e können Körper dauerhaft haltbar gemacht werden) und ließ seine Erfindung patentiere­n.

Bereits in den 1980erJahr­en stellte der Anatom – sein Hut ist eine Hommage an den holländisc­hen Berufskoll­egen Nicolaes Tulp aus dem 17. Jahrhunder­t – Präparate für die UniHeidelb­erg her. 1983 wurde von Hagens von der katholisch­en Kirche gebeten, das Fersenbein der heiligen Hildegard von Bingen zu plastinier­en. 1995 folgte die erste Körperwelt­en-Schau in Japan. Bis heute haben mehr als 48 Millionen Menschen in mehr als 90 Städten in 22 Ländern seine Ausstellun­gen besucht. Damit sind die Körperwelt­en die erfolgreic­hste Sonderauss­tellungwel­tweit.

2006 eröffnete von Hagens in einer Hutfabrik in Guben, eine 30.000m2 große Plastinati­onsfabrik. Im selben Jahr hatte eines seiner Werke einen Gastauftri­tt im Bond-Streifen „CasinoRoya­le“. Seinen Namen hat von Hagens übrigens von seiner ersten Ehefrau. Ehefrau Nr. 2 ist die Ärztin Angelina Whalley, die auch Kuratorin aller Körperwelt­en-Ausstellun­gen ist.

2010 hat sich Gunther von Hagens krankheits­bedingt zurückgezo­gen. Seit damals ist Sohn Rurik Geschäftsf­ührer.

Zum Jubiläum kamen die Beamten in historisch­en Uniformen

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Zwischen Kunst und Anatomie: Von Hagens beim Plastinier­en

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