Joker Arase stach und führte Rapid auf die Siegerstraße
Auswärtssieg. Der 20-jährige Einwechselspieler erzielte beim 2:0 gegenWSGTirol sein erstes Bundesliga-Tor.
Die Fans von WSG Tirol können einem fast ein wenig leidtun. So sehr sie sich auch anstrengen mögen, sie finden einfach kein Gehör. Und wenn sie sich im Stadion dann auch noch tausend stimmgewaltigen Anhängern von Rapid gegenübersehen, dann wirken die knapp 20 Wattener „Hardcore-Fans“nochmehr verloren.
Was die Atmosphäre auf den Rängen anbelangt, hat der Aufsteiger noch Aufholbedarf. Und auch auf dem Rasen mussten die Tiroler am Samstag klein beigeben. Im „Heimspiel“am Tivoli feierten die Rapidler einen verdienten 2:0-Auswärtssieg.
Kein Durchkommen
Thomas Silberberger setzte wieder auf die Strategie, mit derWattens schon in der ersten Runde gegen die Austria (3:1) gut gefahren war: Er suchte das Heil in der Defensive und in schnellen Gegenstößen. Die Rapidler hatten dadurch zwar fast ständig den Ball, die meiste Zeit allerdings im Niemandsland des Spielfelds.
Nur selten gelang es den Gästen vor der Pause einmal, den dichten Tiroler Abwehrriegel zu knacken. Thomas Murg schob den Ball aus spitzem Winkel am langen Eck vorbei (13.), auf der Gegenseite musste Richard Strebinger, der nach seiner überstanden Herz-Operation erstmals wieder im RapidTor stand, nur bei einem Schüsschen von Florian Rieder Hand anlegen (30.). Rapid fehlten in den ersten 45 Minuten Tempo, Präzision und zündende Ideen, der Aufsteiger ließ vor allem die nötige Durchschlagskraft vermissen.
Frischer Wind
Es brauchte also schon einen Überraschungsmoment. Und der kamin Person von Kelvin Arase, der in der 50. Minute für den angeschlagenen Murg eingewechselt wurde. Mit dem 20-Jährigen sollte Didi Kühbauer ein gutes Händchen bewiesen haben. Er war keine vier Minuten auf dem Feld, da ließ der junge Mann die Tiroler Abwehr auch schon alt aussehen – 0:1 (54.). Es war für Arase das erste Bundesligator, „ein schöner Moment, ich danke dem Trainer, dass er mir das Vertrauen geschenkt hat“. Kühbauer war von der Leistung angetan: „Er hat uns mit seiner Energie und seinem Tempo sehr geholfen.“
Mit dem 0:1 war zwar noch nicht der Widerstand des Aufsteigers gebrochen, aber WSG Tirol hatte Rapid nichts mehr entgegen zu setzen. Mateo Barac sorgte nach einem Freistoß für die Entscheidung (72.).
Der Sieg wurde durch die eigenen Fans getrübt: Ein Wurfgeschoss aus dem Rapid-Sektor traf David Gugganig an der Schläfe. „Ich ärgere mich über die Niederlage mehr als über diese Aktion“, sagte der Wattener Verteidiger, der unverletzt blieb. WSG Tirol (3-4-3): Oswald/3; Hager/3, Cabrera/3, Gugganig/4; Santin/4, Svoboda/2, Grgic/2, Buchacher/4 (77. Adjei/0); Rieder/4 (68. Walch/4), Dedic/4, Pranter/4 (65. Yeboah/4).
Rapid (4-2-3-1): Strebinger/3; Auer/3, Dibon/3, Barac/2, Ullmann/3; D. Ljubicic/3, Schwab/2; Murg/2 (50. Arase/2), Knasmüllner/4 (65. Fountas/3), Schobesberger/4; Badji/4 (76. Kitagawa/0).
Gelbe Karten: Cabrera, Gugganig.
Fazit: Rapid ist in dieser Saison auswärts noch ungeschlagen, Kelvin Arase ist bereits der zehnte Torschütze 2019/’20. Mattersburg (4-1-4-1): Kuster/2; Salomon/3, Malic/4, Mahrer/4, Lercher/4; Jano/3; Gruber/2, Kuen/3, Erhardt/4 (84. Olantunji/0, Halper/4 (70. Miesenböck/3); Bürger/2 (73. Kvasina/4).
Sturm Graz (4–2–3-1): Siebenhandl/2; Sakic/3, Avlonitis/2, Spendlhofer/4, Schrammel/3; Dominguez/3, Kiteishvili/3; Despodov/2 (81. Ljubic/0), Röcher/3 (86. Huspek/0), Hierländer/4 (72. Jantscher/3) Balaj/3.
Gelbe Karten: Malic, Mahrer, Salomon; Kiteishvili, Jantscher, Dominguez.
Fazit: Für Sturm und Mattersburg war es das erste Unentschieden in dieser Saison.