Kurier

Joker Arase stach und führte Rapid auf die Siegerstra­ße

Auswärtssi­eg. Der 20-jährige Einwechsel­spieler erzielte beim 2:0 gegenWSGTi­rol sein erstes Bundesliga-Tor.

- VON CHRISTOPH GEILER

Die Fans von WSG Tirol können einem fast ein wenig leidtun. So sehr sie sich auch anstrengen mögen, sie finden einfach kein Gehör. Und wenn sie sich im Stadion dann auch noch tausend stimmgewal­tigen Anhängern von Rapid gegenübers­ehen, dann wirken die knapp 20 Wattener „Hardcore-Fans“nochmehr verloren.

Was die Atmosphäre auf den Rängen anbelangt, hat der Aufsteiger noch Aufholbeda­rf. Und auch auf dem Rasen mussten die Tiroler am Samstag klein beigeben. Im „Heimspiel“am Tivoli feierten die Rapidler einen verdienten 2:0-Auswärtssi­eg.

Kein Durchkomme­n

Thomas Silberberg­er setzte wieder auf die Strategie, mit derWattens schon in der ersten Runde gegen die Austria (3:1) gut gefahren war: Er suchte das Heil in der Defensive und in schnellen Gegenstöße­n. Die Rapidler hatten dadurch zwar fast ständig den Ball, die meiste Zeit allerdings im Niemandsla­nd des Spielfelds.

Nur selten gelang es den Gästen vor der Pause einmal, den dichten Tiroler Abwehrrieg­el zu knacken. Thomas Murg schob den Ball aus spitzem Winkel am langen Eck vorbei (13.), auf der Gegenseite musste Richard Strebinger, der nach seiner überstande­n Herz-Operation erstmals wieder im RapidTor stand, nur bei einem Schüsschen von Florian Rieder Hand anlegen (30.). Rapid fehlten in den ersten 45 Minuten Tempo, Präzision und zündende Ideen, der Aufsteiger ließ vor allem die nötige Durchschla­gskraft vermissen.

Frischer Wind

Es brauchte also schon einen Überraschu­ngsmoment. Und der kamin Person von Kelvin Arase, der in der 50. Minute für den angeschlag­enen Murg eingewechs­elt wurde. Mit dem 20-Jährigen sollte Didi Kühbauer ein gutes Händchen bewiesen haben. Er war keine vier Minuten auf dem Feld, da ließ der junge Mann die Tiroler Abwehr auch schon alt aussehen – 0:1 (54.). Es war für Arase das erste Bundesliga­tor, „ein schöner Moment, ich danke dem Trainer, dass er mir das Vertrauen geschenkt hat“. Kühbauer war von der Leistung angetan: „Er hat uns mit seiner Energie und seinem Tempo sehr geholfen.“

Mit dem 0:1 war zwar noch nicht der Widerstand des Aufsteiger­s gebrochen, aber WSG Tirol hatte Rapid nichts mehr entgegen zu setzen. Mateo Barac sorgte nach einem Freistoß für die Entscheidu­ng (72.).

Der Sieg wurde durch die eigenen Fans getrübt: Ein Wurfgescho­ss aus dem Rapid-Sektor traf David Gugganig an der Schläfe. „Ich ärgere mich über die Niederlage mehr als über diese Aktion“, sagte der Wattener Verteidige­r, der unverletzt blieb. WSG Tirol (3-4-3): Oswald/3; Hager/3, Cabrera/3, Gugganig/4; Santin/4, Svoboda/2, Grgic/2, Buchacher/4 (77. Adjei/0); Rieder/4 (68. Walch/4), Dedic/4, Pranter/4 (65. Yeboah/4).

Rapid (4-2-3-1): Strebinger/3; Auer/3, Dibon/3, Barac/2, Ullmann/3; D. Ljubicic/3, Schwab/2; Murg/2 (50. Arase/2), Knasmüllne­r/4 (65. Fountas/3), Schobesber­ger/4; Badji/4 (76. Kitagawa/0).

Gelbe Karten: Cabrera, Gugganig.

Fazit: Rapid ist in dieser Saison auswärts noch ungeschlag­en, Kelvin Arase ist bereits der zehnte Torschütze 2019/’20. Mattersbur­g (4-1-4-1): Kuster/2; Salomon/3, Malic/4, Mahrer/4, Lercher/4; Jano/3; Gruber/2, Kuen/3, Erhardt/4 (84. Olantunji/0, Halper/4 (70. Miesenböck/3); Bürger/2 (73. Kvasina/4).

Sturm Graz (4–2–3-1): Siebenhand­l/2; Sakic/3, Avlonitis/2, Spendlhofe­r/4, Schrammel/3; Dominguez/3, Kiteishvil­i/3; Despodov/2 (81. Ljubic/0), Röcher/3 (86. Huspek/0), Hierländer/4 (72. Jantscher/3) Balaj/3.

Gelbe Karten: Malic, Mahrer, Salomon; Kiteishvil­i, Jantscher, Dominguez.

Fazit: Für Sturm und Mattersbur­g war es das erste Unentschie­den in dieser Saison.

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Premiere: Kelvin Arase (links) wurde eingewechs­elt und traf vier Minuten später zum 1:0 für Rapid WSG Tirol Rapid Wien

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