Papas Tapas
Der Ausflug in eine spanische Stadt hätte so schön sein können, wäre da nicht ein leerer Bauch gewesen. Und zu viel Gemüse auf dem Teller
Sie
Möglicherweise hatte der Mann nebenan zu viel Sonne erwischt, vielleicht war es der andalusische Wind. Nur so ist zu erklären, warumer lässig zurückgelehnt „Muchas Tapas“bestellte, ohne gut nachzudenken. Kurz darauf servierten zwei junge Herren viele Teller mit vielen Sachen drauf, die wir nicht gleich identifizieren konnten. Offensichtlich war nur, dass es sich um vegetarische Spezialitäten handelte. Das fanden die Tochter und ich sehr super. Er nicht so. so
„Gehört euch!“
Zunächst begann er das Gebotene mit ge kräuegte seltem Nasenrücken und in Falten gele Stirn zu inspizieren: „Wos is des?“Wir so o: „Schaut aus wie frittierte Frischkäsebällchen - und Oliven.“Er so: „Ich mag weder Frischkäse noch Oliven. Gehört euch.“Nun nahm er die nächste Spezialität ins Visier: „Und wos is des?“Wir: „Pimientos de Padrón!“Er: „Aha. Wie schmecken die?“Wir: „Herrlich. Musst du kosten!“Er: „Hm, lieber nicht, die sind mir zu grün.“Nächster Teller: Mini-Paprika - mit Käse und Spinat. Er: „Wäh.“Wi r: „Jö!“Er: „Lasst es euch ruhig schmecke en.“Schließlich sein Griff in die Schüssel l mit Melanzaniröllchen. Sein Gesicht mutierte e in Zeitttierte lupe zur Grimasse, als hätte man ihm frit Spine nen serviert: „Jössas, ich dachte, das wäre wasmitWurst!“wasmitWurst! Ich: „Nö sind Melanzani“. Er: „UmGottes willen, das habe ich jetzt im Mund? Den Rest müsst ihr essen.“Sprach’s und spülte mit Wein nach. Die Tochter und ich aßen alles auf, dann rief unser Gourmet. „La cuenta por favor!“, zahlte und erhob sich. Der nun folgende Bummel durch diese Stadt hätte schön sein können, wäre da nicht dieser schwächelnde Typ an unserer Seite gewesen, der nonstop murmelte: Mein Kreislauf, das muss derHunger sein!“
Wie gut, dass wir bald über ein Schinkenbein stolperten. Lesekabarett „Schatzi, geht’s noch?“: 30. 9., 26. 10. & 11. 11. im Rabenhof, 3. 10. Bettfedernfabrik, 11. 10. Burg Perchtoldsdorf. 12. 10. Tischlerei Melk Er
Gleich vorweg eine wesentliche Berichtigung (wie es in einem Wahlkampf nach bewusst verbreiteten Falschmeldungen üblich ist): Ja, ich habe in der netten Bar im Herzen Granadas tatsächlich von einer großen Menge Tapas fantasiert. Die Bestellung jedoch nahmen Frau und Tochter vor, während ich auf demWC war. Eine spätere Rekonstruktion dieses folgenschweren Ereignisses sollte ergeben, dass die beiden vom Camarero ihres Ve Vertrauens offensichtlich gefragt wurden, welches der r angebotenen Tapas-Arrangements sie denn bev vorzugen würden. Aber leider konnten meine Herzdamen den Ausführungen in flottampigen schla Spanisch nicht ganz folgen. Wa as dazu führte, dass sie sich ohne lange Debatten D am Ende für „el plato saludable“entschieden. e Und schon war ich wenig später mit eben diesem gesunden Teller konfrontiert, auf dem ernsthaft nicht einmal Spurenelemente von Chorizo, Lomo embuchado oder Jamón Ibérico zu findenwaren.
S chlechte Laune
Unnd ein Tapas-Lokal ohne Schinken und Wurrst ist wie ein Tapas-Lokal ohne Schinken undWWurst ... also der völlige Irrsinn. Allerdings haben daas gnä Kuhn und ihre junge Melanzanimir Komplizin m zum Trotz völlig gleichmütig zur Kenntnis genommen,genomm während sie die Paradeiser-Variation frohlockend verkosteten. Auf meine Laune hatte das freilich üble Auswirkungen. Denn als ich empört den Wunsch äußerte, noch einen plato saludable Marke Hufi, also mit einem supersinnlichen Serrano-Sortiment, zu ordern, da riefen die Frauen: „Keine Zeit mehr!“Erst viel später, als das Duo im Geschäft für andalusische Keramikkunst verschwand, konnte ich mich endlich in eine neue Bar davonstehlen. Und was soll ich sagen? Ich bestellte „un plato de pecado“, einen Teller der Sünde. Undwollte für immer bleiben. Solo-Programm „Abendmit einem Mannsbild“: 12. 11. Wien (Martinschlössl), 20. 11. Wien (Haus des Meeres), 9. 12. Wien (Studio Akzent)