Am sehnsuchtsvollen Weg in die Kirche
Es war eine berührende Geburtstagsfeier ganz anderer Art: ein zu Herzen gehendes Fest zwischen Himmel und Erde. Begleitet von himmlischer Musik k eines Streicherensembles der Wiener Philharmon niker und dem fantastischen - Gesang von Ildikó Raimondi und Herbert Lippert samt Orgelbegleitung. Da as Geburtstagskind warw unseren Blicken entz zogen,g aber in unser aller Herzen präsent: „Was man tief in seinem Herzen besitzt, kann man durch den Tod nicht verlieren.“
So steht es auf den Trauerbildchen, die für uns am 68. Geburtstag von Rudolf Hundstorfer in den Sitzbänken der Jesuitenkirche beim Gedenkgottesdienst auflagen. Das kirchliche Staatsbegräbnis am Zentralfriedhof am 3. September hat sich sehen lassen können. Durch Fügungen des Schicksals war Rudolf ungetauft geblieben. Kann man denn als Erwachsener getauft werden? Natürlich! Auch Rudi wollte das, wie er mir vor einiger Zeit bei einem abendlichen Empfang abseits des umtriebigen Geschehens sehr ernsthaft versicherte. Nein, das passiert nicht alle Tage, dass sich ein amtierender sozialdemokratischer scher SoSozialminister für die Erwaachsenentaufe aneldet. me Immer wieer d sprachen wir üüber das, was bald folgenf sollte: Taufe, EErstkommunion, Firung mu und die ersehnkirchliche te k Hochzeit. Ganz unerwartetu war es für diese irdischen Termine dann jedoch zu spät, Rudi ist uns vor vier Wochen unerwartet entrissenworden. Aber: Deinen Gläubigen, o Herr, wird das Leben im Tod nicht genommen, sondern gewandelt.
Sich auf die Taufe vorbereiten bedeutet, das Wesentliche in seiner Absicht, in Wünschen und Plänen schon vollzogen zu haben. Daher wird jeder Taufbewerber wie als schon getauft behandelt. Weil Gott es uns durch seinen Propheten Jesaja aufs Herz legt: „Ich habe Dich in meine Hand geschrieben, mein bist Du!“
Der Autor ist Dompfarrer zu St. Stephan