Kurier

Am sehnsuchts­vollen Weg in die Kirche

- VON TONI FABER dompfarrer@stephansdo­m.at

Es war eine berührende Geburtstag­sfeier ganz anderer Art: ein zu Herzen gehendes Fest zwischen Himmel und Erde. Begleitet von himmlische­r Musik k eines Streichere­nsembles der Wiener Philharmon niker und dem fantastisc­hen - Gesang von Ildikó Raimondi und Herbert Lippert samt Orgelbegle­itung. Da as Geburtstag­skind warw unseren Blicken entz zogen,g aber in unser aller Herzen präsent: „Was man tief in seinem Herzen besitzt, kann man durch den Tod nicht verlieren.“

So steht es auf den Trauerbild­chen, die für uns am 68. Geburtstag von Rudolf Hundstorfe­r in den Sitzbänken der Jesuitenki­rche beim Gedenkgott­esdienst auflagen. Das kirchliche Staatsbegr­äbnis am Zentralfri­edhof am 3. September hat sich sehen lassen können. Durch Fügungen des Schicksals war Rudolf ungetauft geblieben. Kann man denn als Erwachsene­r getauft werden? Natürlich! Auch Rudi wollte das, wie er mir vor einiger Zeit bei einem abendliche­n Empfang abseits des umtriebige­n Geschehens sehr ernsthaft versichert­e. Nein, das passiert nicht alle Tage, dass sich ein amtierende­r sozialdemo­kratischer scher SoSozialmi­nister für die Erwaachsen­entaufe aneldet. me Immer wieer d sprachen wir üüber das, was bald folgenf sollte: Taufe, EErstkommu­nion, Firung mu und die ersehnkirc­hliche te k Hochzeit. Ganz unerwartet­u war es für diese irdischen Termine dann jedoch zu spät, Rudi ist uns vor vier Wochen unerwartet entrissenw­orden. Aber: Deinen Gläubigen, o Herr, wird das Leben im Tod nicht genommen, sondern gewandelt.

Sich auf die Taufe vorbereite­n bedeutet, das Wesentlich­e in seiner Absicht, in Wünschen und Plänen schon vollzogen zu haben. Daher wird jeder Taufbewerb­er wie als schon getauft behandelt. Weil Gott es uns durch seinen Propheten Jesaja aufs Herz legt: „Ich habe Dich in meine Hand geschriebe­n, mein bist Du!“

Der Autor ist Dompfarrer zu St. Stephan

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