Kein Katzenjammer im Ronacher
Cats. DasKult-Musical ist zurück und lockte sogar ein „britischesTalent“nachWien
Das Theater ist längst nicht mehr, was es mal war. Was heut inszeniert wird, hat höchstens Niveau, aber wir machten damals die Menschen auch froh ...“, schnurrt Gus (eigentlich ja Asparagus), der alte Theaterkater inbrünstig. „Cats“, das Kult-Musical, ist mit vollem 1980er-Jahre-Pathos zurück (Kritik Seite 35) und lockte auch zahlreiche Promis zur Premiere ins Ronacher. Eigentlich logisch, bei so vielen „Katzis“, Baumeister Richard Lugner am Red Carpet zu sehen. Ebenfalls kein Katzenjammer kambei Schauspielerin Dolores Schmidinger auf, ihr wurde gleich noch vor dem Ronacher zu ihrem 73. Geburtstag ein Ständchen gebracht. Eine von Wiens bekanntesten Samtpfoten-Liebhaberinnen, nämlich Birgit Sarata (sie nennt einen gerne mal liebevoll Katzi), durfte natürlich auch nicht fehlen. „Eigentlich gibt es ja fast keine Handlung, aber es ist ausgezeichnet komponiert und die Leute haben Katzen gerne. Und die Tänzer sind so fantastisch“, zeigte sie sich schwer begeistert.
Mit feuchten Augen verfolgte auch Schauspiel-Grandseigneur Peter Weck, der das Musical 1983 nach Wien geholt hat, die Vorstellung. „Es ist ein bisserl aus der Zeit gefallen, aber ich finde das toll. Es hat all die Jahre überdauert, auch wenn ein bisschen ein Feenstaub drauf liegt. Ich erinnere mich einfach an diese Melodien und das macht mir Freude. Sind wir froh, dass die Katzen wieder da sind, aber ich bin ein Hundeliebhaber“, so Bariton Clemens Unterreiner.
Besonders toll: Ana Milva Gomes als alternde „Grizabella“. „Ihr Lied ,Memory‘ ist unglaublich schön. Das habe ich auch ganz oft bei meinen Konzerten als Zugabe gesungen. Die Leute sind gerührt und ich glaube, manche Damen denken sich, wenn sie das Lied hören, dass sie auch einmal eine Schönheit warren und jetzt nur mehr die Grizabella sind“, lachte Sarata. Unter den Zuschauern, auch ein ganz besonderes Talent – nämlich ein britisches: Mr. „Wiggle Wine“Donchez Dacres, der bei „Britain’s Got Talent 2018“den dritten Platz erreichte. Er kam extra nach Wien, um seine Tochter Anneka zu sehen. Sie spielt die Rolle der „Cassandra“. „Es hat mir unglaublich gut gefallen, ich bin so stolz auf sie“, freute er sich imKURIER-Gespräch.