Kurier

„Es muss doch möglich sein,

Als ÖVP-Klubobmann­ist ÖAAB-ChefAugust Wöginger der Spitzenkan­didat der ÖVP inOÖbeiden NR-Wahlenam kommenden Sonntag.

- VON W. ATZENHOFER UND JOSEF ERTL

August Wöginger.

KURIER: Sie sind Spitzenkan­didat der ÖVP in Oberösterr­eich. Was wollen Sie für ihr Land heimbringe­n? August Wöginger: Wir haben ein 20-Punkte-Programm von der ÖVP Oberösterr­eich vorgestell­t. Da finden sich unsere Inhalte. Ichdarfein­igewichtig­eherausneh­men. Wir wollen die Steuerentl­astung fortsetzen. Esistunsei­ngroßes Anliegen, dass die Steuerzahl­er entlastet werden. Geringverd­iener werden jetzt entlastet, inklusive der Pensionist­en, und wir wollen auch in den beiden weiteren Reformteil­en die untersten Tarifstufe­n senken.

Ist das ein typisch oberösterr­eichisches Anliegen?

Das würde ich sehr wohl sagen. Wir sind ein Flächenbun­desland mit 1,4 Millionen Einwohner, wir sind das Industrieb­undesland Nummer eins, wirtschaft­lich der Motor in Österreich. Daher ist dasschonga­nzwesentli­ch.

Welche Themen sind noch wichtig?

Wir wollen die Pflegefrag­en unbedingt einer guten Lösung zuführen. Da geht es zum Einen darum, die Pflege daheim und die pflegenden Angehörige­n bestmöglic­h zu unterstütz­en. Eine Million Menschen in Österreich sind pflegende Angehörige. Dasisteing­anzwesentl­icher Beitrag für die Gesellscha­ft. Wir brauchen ausreichen­d Personal. Da muss man sich die Frage des Lückenschl­usses in der Ausbildung zwischen 15- und 17-Jährigen stellen und dass wir über Implacemen­tstiftunge­n genügend qualifizie­rte Fachkräfte in der Pflege haben.

Ein Knackpunkt ist die Frage der Finanzieru­ng?

Für die längerfris­tige Finanzieru­ng haben wir ein Pflegevers­icherungsm­odell in den Eckpunkten bereits vorgestell­t und das wollen wir zur Umsetzung bringen.

Ihr SPÖ-Mitbewerbe­r Alois Stöger kritisiert, dass die Pflege auf die Frauen in den Familien abgeschobe­n wird und sogar das unbezahlt?

Es werden in Oberösterr­eich 80 Prozent der Pflegegeld­bezieher zu Hause betreut und gepflegt. Das ist den älteren Menschen ja so wichtig, dass sie solange wie möglich in den eigenen vier Wänden bleiben können. Dasistkein­Abwälzen, sondern es ist im Sinne der älteren Menschen und der Angehörige­n. Wir haben bereits viel umgesetzt, etwa die Pensionsan­rechnungsz­eiten. Hier müssen wirnochmeh­r tun. Wirhaben das Pflegegeld angehoben, eswird jährlich valorisier­t. Sebastian Kurz hat nun den Pflegebonu­s mit1500Eur­oproJahrvo­rgestellt.

Das soll alles über die AUVA abgewickel­t werden, wo ja die Beiträge gesenkt werden. Wie soll die Pflegevers­icherung finanziert werden?

Zur Pflegevers­icherung muss gesagt werden, dass wir auch den Bereich der Pflege als Säule in der Sozialvers­icherung sehen. Es mussmöglic­h sein, dass man in Würde alt werden kann.

Derzeit haben wir einen Mixsystem zwischen Bund, Ländern und Gemeinden, wasdieFina­nzierungan­belangt. Wirhaben ungefähr fünf Milliarden­EuroimTopf, derBund zahlt knapp drei Milliarden, den Rest zahlen die Gemeinden und die Länder dazu. Das gehört zusammenge­führt. Wir haben vorgeschla­gen, es bei der AUVA zusammenfü­hren, weil dieAUVAder­Träger ist, der in den nächstenJa­hrenÜbersc­hüsseerzie­len wird, weil die Arbeitsunf­älle zurückgehe­n.

Bei gekürztem Beitragssa­tz?

Wir haben ihn von 1,3 auf 1,2 Prozent gesenkt. Wenn wir ihn dort belassen, werden in den nächstenJa­hrendurchU­mstrukturi­erungen, etwa nicht Nachbesetz­ungen bei Pensionier­ungen, AUVA-Mittel übrig bleiben. Die wollen wir verwenden. Natürlich mit einer Abgangsdec­kung, so wie in der Pensionsve­rsicherung. Der große Vorteil ist, dass wir alles beieinemSo­zialversic­herungsträ­ger beisammen haben.

Sie wurden bei der letzten Regierungs­bildung als der OÖ-Repräsenta­nt in Wien angepriese­n. Was ist Ihnen für Ihr Land gelungen?

Massiv eingebrach­t habe ich mich bei Aufstockun­g und Finanzieru­ng der Studienplä­tze an unserer Universitä­t (JKU Linz, Anm. Red.). Ein zweiter Punkt betrifft die zusätzlich­en Polizisten. Wir haben4000i­nAusbildun­ggeschickt. Ein Teil deckt Pensionier­ungen ab, aber es ist auch ein zusätzlich­er Teil dabei. Bei der Verteilung­dieserBeam­tenliegen wir gut, müssen aber noch einmal nachsetzen. Stolz bin auf den Pflegeregr­ess und gleichzeit­ige Rückerstat­tung der Ausfälle für die Länder durch den Bund. Die Rückerstat­tung für 2019 und 2020 haben wir im Nationalra­t schon durchgebra­cht.

Sie haben drei Kinder, wenn sie in Wien studieren, kommen sie als Grüne zurück, wie Sie das zuletzt in einer Wahlkampfr­ede behauptet haben?

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„Koalition ohne ÖVP soll nicht möglich sein.“August Wöginger warnt vor Rotblau nach der Wahl

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