Klimawandel verhilft alter Tradition zu neuem Start
Christian Größlbauer bei der Qualitäts- und Reifekontrolle Winzer. Zurzeit gibt es in Oberösterreich an die 50 Winzer, die zusammen rund 82 Hektar Rebflächen bewirtschaften – Tendenz steigend. Heimo Strebl, Geschäftsführer des OÖ. Weinbauverbands, geht davon aus, dass es in 20, 30 Jahren 500 Hektar oder sogar mehr sein werden. Immer wieder kommen Interessenten zu ihm, um sich zu informieren. Für Weinanbau über die Eigenversorgung hinaus braucht es ein Pflanzrecht. „Durch die höheren Temperaturen werden die Bedingungen besser“, erklärt Strebl.
Während die Klimaveränderung andere Agrarbereiche zum Teil vormassive Probleme stellt, eröffnen sich Chancen für neue Kulturen, die früher hier nicht möglich gewesen wären. Überwiegend wird in Oberösterreich Weißwein angebaut, der sich für Böden und Klima am besten eignet. Weinanbau gab es in Oberösterreich bereits im 17. Jahrhundert, speziell in den östlichen Regionen des Bundeslands, weiß Strebl. Damals wüteten im heutigen Niederösterreich die Türkenkriege, weshalb mit demWein hierher ausgewichen wurde. Da und dort erinnern noch Terrassenreste in der Landschaft daran, aber auch Ortsnamen oder die Weingarthofstraße in Linz.
Strebl kann die Geschichte des Weinbaus in Oberösterreich mit einer Episode untermalen: 1624 gab es die Befürchtung, die anstehende starke Weinernte nicht unterbringen zu können. Deshalb wurde der Mathematiker Johannes Kepler beauftragt, das Gebinde mit optimalem Verhältnis von Oberfläche zu Volumen zu erforschen. „Auf seine Berechnungen geht das traditionelle Holzweinfass zurück“.
Winzer in OÖ
Florian Eschlböck in Axberg; Eschlböck/95 Tage Weinbau in Hörsching; Leo Gmeiner in Perg; Innviadla Weinbau/Wolfgang Költringer in Weilbach; Kienesberger in Schlüßlberg; Nußböckgut/ Velechovsky in Leonding; Rinnerthaler in Regau; Schiefermair in Kematen; Schmuckenschlager in Enns; Stütz in Lasberg; Weinbauer in Hofkirchen; Wurmin St.Florian.