Aus für das juckende Graus mit der Laus
Kopfläuse. ImHerbst werden sie vermehrt auf Kinderköpfen entdeckt. Experten erklären, was gegen die Parasiten hilft undwarumsich niemand schämen muss.
Es kratzt hinterm Ohr, der Nacken juckt und auf der Kopfhaut geht es wild zu. Wenn sich Kinder vermehrt am Kopf kratzen, solltenElterneinengenauen Blick in und unter die Haare wagen. Denn vielleicht hat das Kind ja jene unliebsamen Gäste mitgebracht, vor denen derzeit wieder in Kindergärten undSchulengewarntwird. Kopfläuse werden vermehrt imHerbst entdeckt. „Da kommen alle Kinder nachdenFerienwiederzusammen, haben engen KontaktunddieLäusekönnen so leichter von Kopf zu Kopf wandern“, erklärt Peter Kahr, niedergelassener Kinderarzt in Linz.
Ungefährlich
Studien zufolge gibt es keine saisonalen Auffälligkeiten, auchwenn das subjektive Empfinden den Schulund Kindergartenstart im September oft mit Kopfläusen koppelt.
„Die Laus lebt vom Blut des Menschen, liebt die warme Temperatur an der Kopfhaut, vermehrt sich dort, sprich legt die Eier ins Haar.“Das sei zwarüberauslästig, aberin Österreich nicht gefährlich, sagt Dr. Kahr: „Hier übertragenLäusekeinegefährlichen Krankheiten“. Manchmal blieben die Parasiten wochen- und monatelang unentdeckt, er selber habe in seiner Praxis schon auf Kinderköpfen Läuse entdeckt, vondenendieElternbisdato nichts wussten.
Schnelle Ansteckung
„Sind die Läuse erstmal in einer Familie eingezogen, gilt es, alle Familienmitglieder auf einen möglichenBefallzukontrollieren. Denn da geht es oft sehr schnell mit der Ansteckung, etwa beim Kuscheln oder beim abendlichen Bettbringen.“Ein Vorurteil möchte Kinderarzt Kahr ausräumen: „Dass Läuse etwas mit mangelnder
Hygiene
zu tun haben. Das stimmt nicht, Läuse kommen in den besten Familien vor. Auch wennsichviele Leute immer noch schämen und den Lausbefall zum Beispiel nicht in der Schule melden.“
Von selbst verabschieden sich die lästigen Viecher übrigens nicht, da muss man schon zu Hilfsmitteln greifen, etwa zu Lausshampoos oder Sprays (mehr dazu im Artikel rechts). „Hausmittelhaben sich nicht bewährt“, sagt Mediziner Kahr. Entscheidend sei, die Behandlung unbedingt nach 10 bis 14 Tagen zu wiederholen. „Alle Eier, die man beim ersten Mal nicht erwischt hat, sind inzwischen geschlüpft, und es muss verhindert werden, dass die Tiere neue Eier legen.“Damit es dann endlich Aus istmit der Laus.
Dr. Peter Kahr Kinderarzt
„Ein Befall mit Kopfläusen kann in den besten Familien vorkommen.“