„Im Bon-Jovi-Paradies“
Mit der „Runaway To Paradise“-Cruise mit Jon Bon Jovi begann Amerikas größter Anbieter für Musik-Kreuzfahrten heuer damit, coole Bands und jubelnde Fans durchs Mittelmeer zu schippern
on Bon Jovi strahlt. 200 Seemeilen vor Palma de Mallorca steht er auf dem Pooldeck der Norwegian Pearl vor 2.000 Fans auf der Bühne und spielt eines von drei Konzerten der „Runaway To Paradise“-Kreuzfahrt. „Ich habe noch nie für Ladys gespielt, die im Bikini im Pool planschen“, grinst er. „Ich liebe es.“
Seine Freude teilt auch Sandra Enzinger. Die 36Jährige, die mit ihrem Mann eine Indoor-Kart-Bahn in Spielberg betreibt, ist seit ihrem elften Lebensjahr Bon-Jovi-Fan und mit einer Freundin aus Deutschland auf der Pearl. „So gut darauf wie bei der Show am Pooldeck war Jon während der ganzen EuropaTour nicht“, sagt sie. „Das lag sicher an der Umgebung – bei Sonnenuntergang auf demMeer! Und daran, dass er mit der Band Kings Of Suburbia auftrat.“Mit der spielt Jon Bon Jovi kleinere Privatkonzerte und muss dabei – wie sonst bei Stadion-Auftritten – nicht nur die Band-Hits singen, sondern kann auch Cover-Songs einbauen, die ihm selbst Spaß machen.
Aber nicht nur das Konzert war für Enzinger einmalig, sondern die ganze Reise: „Dadurch, dass man auf dem Schiff war, konnte man eine Woche lang voll in die Bon-Jovi-Welt eintauchen.“Wohl deshalb gingen am Hafentag in Palma nur 400 Leute von Bord, um die Stadt zu erkunden.
JGenau das – „ein Gemeinschaftserlebnis, das man nicht vergisst“– will Veranstalter Anthony Diaz, CEO der Firma Sixthman, den Fans geben. Seit fast 20 Jahren chartert er Schiffe der Norwegian Cruise Line, um darauf Musik-Events zu organisieren – heuer auch erstmals im Mittelmeer. „Wir produzieren On-Board-Festivals für Stilrichtungen wie Blues, Country oder 90er-Jahre-Rock, oder – wie mit Bon Jovi – Gastgeber-Events, wo ein Act mit seinen Fans auf Kreuzfahrt geht.“
Mehr als 130 solcher Reisen hat Diaz mit seinem Team schon organisiert. Und diese Erfahrung zeigt sich auch bei der „Runaway To Paradise“-Kreuzfahrt. Sandra Enzinger gefiel die gute Organisation und das reiche Rahmen-Angebot: „Wir konnten gar nicht alles machen, was uns interessiert hat. Super waren die ,Behind The Scenes’-Events im Theater der Pearl, wo Jons Bruder Matt, der jahrelang mit ihm auf Tour war, und Bon-Jovi-Produzent Obie O’Brien Anekdoten erzählten und Fan-Fragen beantwortet haben.“Auch der Vortrag des Bon-Jovi-Fotografen David Bergman, der Fotos gezeigt und dazu Hintergrundgeschichten erzählt hat, hat ihr gefallen. „Die Weinverkostung, bei der Jons Sohn Jesse seinen ,Hampton Water’-Rosé-Wein vorstellte, war auch gut. Aber denWein kannte ich ja schon.“
Karaoke mit Jons Band
Zusätzlich gab es eine Memorabilia-Ausstellung, die Möglichkeit, ein Fotomit Jon zu machen, einen Merchandising-Shop samt der Kollektion von Bon Jovis Denim-Label „Hart N Dagger“und Vorführungen von Konzert-Filmen. In einem der Restaurants konnte man das Konzept der Bon-Jovi-Benefizküche „Soul Kitchen“kennenlernen. Und bei einem Karaoke-Konzert durften Fans – wie ihr Idol – mit den Kings Of Suburbia live singen. Wegen all dem, sagt Enzinger, konnte sie nur wenige der neun anderen Bands sehen, die auf fünf Bühnen auf dem Schiff auftraten und Meet&Greets abhielten. Dafür schaltete sie gern noch den Fernseher ein, wenn sie abends zurück in die Kabine kam. Denn da gab es Bon-Jovi-Kanäle mit Konzert-Videos und Berichten von den Ereignissen des Tages an Bord der Pearl.