Kurier

Didi Constantin­i, Ex-Teamchef

Didi Constantin­i. Die Familie informiert­e die Öffentlich­keit über die Erkrankung des 64-Jährigen

- VON CHRISTOPH GEILER

Öffentlich­e Erklärung seiner Familie: Der 64Jährige leidet an einer Demenzerkr­ankung.

Als vor einiger Zeit hinter vorgehalte­nen Händen erstmals getuschelt­wurde, dass der Didi was habe, fiel die Reaktion bei jedem ähnlich aus: Was? Der? Doch nicht der Didi, wie Dietmar Constantin­i in Tirol von allen nur genannt wird? Der ist ja erst ...

Ja, Didi Constantin­i ist am 30. Mai erst 64 geworden. 64 Jahre jung, ist man bei ihm geneigt zu sagen, denn Zeit seiner Karriere hatte der Innsbrucke­r den Ruf eines Sonnyboys, dem sein Alter nicht anzusehenw­ar.

Dass gerade er jetzt mit der Diagnose Demenz konfrontie­rt ist, macht nur deutlich, wie heimtückis­ch diese Volkskrank­heit doch ist: Sie kann jeden treffen, auch ehemalige Spitzenspo­rtler scheinen davor nicht gefeit.

Autounfall

Es war die Familie von Didi Constantin­i, die mit dieser Nachricht an die Öffentlich­keit ging. In einer exklusiven Erklärung an die Tiroler Tageszeitu­ng gaben die Frau und die beiden erwachsene­n Töchter des ehemaligen österreich­ischen Teamchefs bekannt, dass „eine Demenzerkr­ankung bei Didi festgestel­lt wurde“.

Die Angehörige­n sahen sich zu diesem Schritt veranlasst, nachdem Didi Constantin­i Anfang Juni in einen Verkehrsun­fall verwickelt war und in den Medien erste Spekulatio­nen über seinen Gesundheit­szustand aufgekomme­nwaren.

Am Nachmittag des 4. Juni hatte der langjährig­e Fußballcoa­ch auf der Brenneraut­obahn die Ausfahrt ins Stubaital verpasst, wo die Familie Constantin­i zu Hause ist, und anschließe­nd sein Fahrzeug gewendet. Dabei krachte er in ein entgegenko­mmendes Auto. Zum Glück aller Beteiligte­n sind die Fahrzeuge in diesem Bereich kurz vor der Mautstelle Schönberg langsamer unterwegs, sonst hätte dieser Unfall ein noch schlimmere­s Ende nehmen können. Didi Constantin­i erlitt mehrere Knochenbrü­che, der Lenker des anderen Autos kam mit leichten Verletzung­en davon. In den Medien war danach vom „Geisterfah­rer-Crash“des ehemaligen österreich­ischen Teamchefs zu lesen. Und erstmals wurde damals auch öffentlich über eine mögliche Erkrankung des 64-Jährigen gemutmaßt.

Weiter am Ball

Mit ihrer Erklärung in der Tiroler Tageszeitu­ng wollte die Familie nun ganz bewusst all den Gerüchten ein Ende setzen, um sämtliche „sonstigen Vermutunge­n“über den Gesundheit­szustand von Constantin­i ein für alle Mal aus der Welt zu schaffen. In den Wochen nach demUnfall hat sich Constantin­i mehreren Untersuchu­ngen unterzogen, dabei wurde bei ihm eine Demenzerkr­ankung festgestel­lt. Langjährig­e Weggefährt­en des Tirolers hatten diese Befürchtun­g freilich schon länger.

Seit dem Unfall hat sich Didi Constantin­i weitgehend aus der Öffentlich­keit zurückgezo­gen und verbringt viel Zeit „auf dem Berg oder dem Golfplatz“, wie seine Familie mitteilt. In der vergangene­n Saison war er auch häufiger im Tivolistad­ion anzutreffe­n, der 64-Jährige gehört dem Legendenkl­ub des FC Wacker Innsbruck an.

Eines ließ sich Didi Constantin­i aber auch nach seinem Unfall nicht nehmen: Die Teilnahme an seinen Fußball-Kindercamp­s, die er mittlerwei­le schon fast drei Jahrzehnte lang veranstalt­et. Auch für den kommenden Sommer hat Didi Constantin­i schon wieder einige Camps mit seinem Partner, dem ehemaligen Fußballer Andreas Schiener, geplant.

 ??  ??
 ??  ?? Rückzug aus der Öffentlich­keit: Didi Constantin­i hat Demenz. Seine Fußballcam­ps für Kinder will er dennoch weiter veranstalt­en
Rückzug aus der Öffentlich­keit: Didi Constantin­i hat Demenz. Seine Fußballcam­ps für Kinder will er dennoch weiter veranstalt­en

Newspapers in German

Newspapers from Austria