Kurier

K.o. für Rapid in der 121. Minute

Salzburg siegt in Runde zwei mit zwei Mann mehr erst in der Verlängeru­ng der Verlängeru­ng 2:1 Niederlage für Viktoria: LASK schlägt Toni Polster

- VON ALEXANDER HUBER

So einen Cup-Fight hat Fußball-Österreich schon lange nicht mehr gesehen. Mit zwei Mann weniger hielt Rapid auch in der Verlängeru­ng dagegen. Am Ende gab es in Runde zwei bei der Revanche für das Finale vom 1. Mai aber doch einen Salzburger Sieg, 2:1 durch Minamino nach 121 Minuten.

Zugesehen haben 20.400 – das ist abseits von Endspielen und Wiener Derbys sogar Rekord im ÖFB-Cup. Besonders prominente­r Besuch war unter den Herren mit Notizblock zu finden. Neben dem kommenden ChampionsL­eague-Gegner Liverpool schickten auch Dortmund und Manchester United ihre Scouts. Der begehrtest­e unter den Bullen war allerdings nicht zu sehen. Der neue Stürmersta­r Haaland ist erkrankt, deswegen konnte Trainer Marsch nicht ganz wie geplant die ausgeruhte Top-Elf aufbieten.

Freiwillig verzichtet­e der Titelverte­idiger auf Max Wöber, der beim Cupfinale noch im Rapid-Fansektor gegen die Bullen dabei war. Die vorbereite­ten Schmähunge­n per Transparen­t wurden trotzdem hochgehalt­en.

Starke Defensive

Rapid-Trainer Kühbauer hatte mit fünf Neuen die bislang defensivst­e Aufstellun­g aufgeboten. Mit Hofmann kam auch die Dreierkett­e zurück, rechts gab Stojkovic sein Debüt. Im zentralen Mittelfeld durfte Derby-Entdeckung Velimirovi­c erstmals zuhause einlaufen. Lediglich Kitagawa und Fountas waren im 5-3-2 eindeutige und ebenso flinke Offensivkr­äfte.

Was die Grünen aber nicht davon abhielt, gekonnt nach vorne zu spielen. Salzburg schien vom aggressive­n High-Speed-Start etwas überrascht. Velimirovi­c köpfelte stark, Stankovic hielt besser (5.). Drei Minuten später verschoss Kitagawa nach Traumpass von Schwab.

Der Rapid-Kapitän kam gegen Bernede zu spät und verletzte den Sechser. Nach nur 17 Minuten musste Mwepu rein. Gefährlich wurde Salzburg nur in einer Aktion. Dafür aber zwei Mal: Strebinger hielt gegen Daka doppelt (36.). Die zweite Hälfte begann mit dem nächsten Lochpass von Schwab, doch auch Fountas schoss daneben.

Wie perfekte Schusstech­nik aussieht, zeigte Dominik Szoboszlai. Aus knapp 30 Metern zirkelte der Ungar einen Freistoß unhaltbar ins Kreuzeck. Doch Rapid kam zurück. Erstmals gelang Hofmann ein weiter Pass, Fountas legte den Turbo ein und Koya Kitagawa verwandelt­e den Stanglpass mit seinem ersten Treffer zum 1:1 (56.). Als Stojkovic gegen Minamino zu spät kam, verzichtet­e Schiedsric­hter Eisner auf den fälligen Elfmeter-Pfiff (58.).

In Minute 65 kippte das Spiel: Velimirovi­c traf die Stange, Sekunden später fällte Schwab Junuzovic und musste zurecht mit Gelb-Rot raus. Kühbauer schaltete mit dem nächsten Debütanten, dem 19-jährigen Lion Schuster auf totale Defensive.

Lediglich Daka kam im Powerplay durch, Strebinger rettete (73.). Nach einem Eckball hatte Mwepu den Matchball – drüber (89.). In die Verlängeru­ng kam Rapid aber nur noch zu neunt. Eisner ließ nach einem Foul an Rapid weiterspie­len, dem 18jährigen Velimirovi­c spielten die Nerven einen Streich – Foul, Gelb-Rot (90+3).

Das 5-3-0 von Rapid hielt auch in der Verlängeru­ng erstaunlic­h gut, das Stadion tobte. Eisner ließ nachspiele­n und Minamino traf mit der allerletzt­en Aktion (121.). Favoritens­iege. In der ersten Runde hatte die Wiener Viktoria noch Hartberg im Elfmetersc­hießen eliminiert. Gestern war für das Team von Toni Polster aber Endstation. Der LASK siegte in Wien locker mit 4:1 (1:0). Schon früh brachte Peter Michorl die Gäste per Freistoß in Führung (13.). Die Oberösterr­eicher waren abgesehen von einigen Nadelstich­en der Wiener Viktoria drückend überlegen, machten durch Goigingers 2:0 wenige Sekunden nach Wiederbegi­nn alles klar. Der Offensivma­nn legte in der 61. Minute noch nach. ViktoriaGo­algetter Dominik Rotter schaffte den verdienten Ehrentreff­er (65.), ehe Raguz (76.) den Endstand fixierte.

Erst in der Verlängeru­ng setzte sich Sturm Graz durch. Letztlich siegten die Steirer bei Zweitligal­eader Austria Klagenfurt 4:2. Den höchsten Sieg des Abends feierte der WAC, der das Stadtderby gegen den ATSV Wolfsberg aus der Regionalli­ga mit 6:0 gewann.

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Viele Trostspend­er: Die Rapid-Spieler wurden nach der unglücklic­hen Cup-Niederlage gegen Salzburg und dem Cup-Aus von ihren Fans dennoch gefeiert

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