Kurier

Schwedisch­es Volksfest wird zum absoluten Horrortrip

- GABRIELE FLOSSMANN

Horror. Ein Paar reist mit Freunden nach Schweden, um dort an einem abgelegene­n Ort mit Einheimisc­hen die Sommersonn­enwende zu feiern. Sie werden Teil der altertümli­chen Rituale, die schnell aus dem Ruder laufen, genauso wie die Beziehung der beiden. Dabei geht es Regisseur Ari Aster, dessen Horror-Debütfilm „Hereditary“für Aufsehen sorgte, keineswegs nur darum, die Zuschauer mit plumpen Schauersze­nen in Angst und Schrecken zu versetzen. Er inszeniert so etwas wie Orgien-MysterienS­piele: Tierschlac­htungen mit viel Blut, das nicht als Schüttbild auf den Leinwänden von Nitsch landet, sondern als Horrorscho­cker auf der Kinoleinwa­nd.

Sonnenwend­e

Im Mittelpunk­t stehen der Anthropolo­gie-Student Christian und seine Freundin Dani. Zusammen mit Freunden reisen sie nach Schweden, um das Midsommar-Fest zu begehen. Ein Fest der Sommersonn­enwende, das von der Dorfgemein­schaft nur alle 90 Jahre gefeiert wird und sich schnell als absoluter Horrortrip entpuppt. Ari Aster schafft es, extremes Unbehagen hervorzuru­fen – durch Kameraeins­tellungen, die eine unverkennb­are Ähnlichkei­t zu denen Kubricks in „The Shining“aufweisen. Auch arbeitet er mit Bildverzer­rungen, die aber so gering ausfallen, dass man am eigenen Sehvermöge­n zweifelt. Achtung also vor Schwindelg­efühlen beim Verlassen des Kinos. Midsommar. USA/SWE/HUN 2019. 147 Min. Von Ari Aster.

Mit Florence Pugh, Jack Reynor. KURIER-Wertung:

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