Kurier

Wenn Verlierer wie Sieger gefeiert werden

Cup-Krimi. Das 1:2 von Rapid gegen Salzburg war in allen Belangen außergewöh­nlich

- ALEXANDER HUBER STEPHAN BLUMENSCHE­IN

Die Salzburger werden ihn am Mittwoch wieder hören. Weil der berühmtest­e Fanchoral der Welt in Liverpool seinen Ursprung fand und beim Champions-LeagueGegn­er bei jeder Partie gesungen wird. Dass „You’ll never walk alone“Mittwochna­cht nach dem Cup-Aus von Rapid gegen Salzburg angestimmt wurde, war hingegen die letzte Überraschu­ng eines extrem ungewöhnli­chen Pokalfight­s.

20.000 Rapid-Fans feierten auch noch Minuten nach dem 1:2 durch Minamino in der 121. Minute die niedergesc­hlagene Mannschaft, die sogar zu einer Ehrenrunde aufgeforde­rt wurde. Auch wenn es gegen Salzburg wieder einmal nichts zu holen gab, fand die Abwehrschl­acht mit zwei Mann weniger großen Anklang.

„Das war Rapid mit Leib und Seele“, erkannte Kapitän Schwab. „Es ist so brutal. Unsere Mentalität war unglaublic­h. Die muss man aber auch auf den Platz bringen, um gegen Salzburg zu bestehen“, meinte Tormann Strebinger. Den großen Knacks schließt er vor dem Heimspiel am Sonntag gegen Hartberg (17 Uhr) aus: „Wir haben so eine Geschlosse­nheit in der Mannschaft, dass uns nichts durcheinan­derhauen kann.“

Bemerkensw­ert war das Mittelfeld nach dem Ausschluss von Schwab: Trainer Kühbauer wechselte Debütant Lion Schuster, 19, als Absicherun­g zu U-21-EMTeilnehm­er Dejan Ljubicic und dem später ebenfalls ausgeschlo­ssenen Dalibor Velimirovi­c, 18, ein. Kühbauer sagte über sein Nachwuchs-Zentrum: „Velimirovi­c war wieder sehr stark. Und Schuster ist ein guter Zentralspi­eler. Es geht mir nur um gut oder schlecht, nicht um alt oder jung. Wer willig und talentiert ist, kriegt auch seine Chance.“

Bernedes Bruch

Während Rapid die Knöchelver­letzung von Torschütze Kitagawa noch genauer untersucht, steht die Diagnose für Antoine Bernede fest.

Es ist der Schatten, der über Salzburgs Sieg liegt: Der Mittelfeld­spieler brach sich beim Zusammenst­oß mit Schwab in der Startphase das Schienbein. Der Franzose wird in den wichtigen Champions-League-Partien in Liverpool, sowie gegen Napoli Ende Oktober und Anfang November fehlen.

Ganz so schwer wie zunächst befürchtet ist die Verletzung allerdings nicht. Bernede hat einen glatten Bruch erlitten, muss nicht operiert werden. Dies verkürzt die Ausfallzei­t deutlich. Der 19Jährige erhielt für rund vier Wochen einen Gips. Vom Heilungsve­rlauf ist dann abhängig, wie lange es danach mit der Rückkehr noch dauert.

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Später Jubel: Salzburg stieg in letzter Sekunde gegen Rapid auf

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